Als Abschluss gefällt mir das Buch sehr gut, obwohl kleinere Macken zu finden sind. Aber ich habe die Reihe trotzdem mit viel Freude gelesen. 🙂
Svenya erfährt eines Tages das sie kein gewöhnlicher Teenager ist, sondern das sie eine besondere Aufgabe hat und zwar ist sie die Hüterin Midgards. Nachdem sie das erfahren hat, gerät sie direkt mitten rein in den Kampf zwischen Licht- und Dunkelelben, der nun schon seit ewigen Zeiten herrscht.
Die eisige Göttin ist nun der Abschluss der Elbenthal-Saga und in diesem Band gelangt Svenya unfreiwillig durch Laurin, den Dunkelelben-Prinzen, nach Alfheim, der Heimat der Elben. Hagen, ihr Ehemann, reist ihr hinterher und lässt Elbenthal in der Obhut seiner Tochter Yrr und des Magiers Raik. Doch der Kampf hat erst begonnen.
Das Cover ist sehr passend und atmosphärisch, die Reiterin des Drachen soll bestimmt die eisige Göttin darstellen. Passt auch zu einem Jugendroman.
Was mir besonders gut an der Reihe gefallen hat sind die Elemente der Nordischen Mythologie, die sehr stark in die Geschichte verwoben sind. Ivo Pala baut dadurch einen wirklich spannenden und interessanten Fantasyroman auf, der dann aber auch wieder erkennbares in sich hat.
Leider habe ich die beiden ersten Teil schon vor etwas längerer Zeit gelesen, aber trotzdem war ich schnell wieder in der Geschichte um Svenya, Laurin und Hagen drinnen und was auch noch geholfen hat, war dass ich vor kurzem von Neil Gaiman „Nordische Mythen und Sagen“ gelesen habe (meine Rezension findet ihr hier). Dadurch war mir das Thema zumindest noch näher, obwohl es ja um eine ganz eigene Geschichte geht.
Was mir den Wiedereinstieg erleichtert hat, war natürlich auch der gute Schreibstil und die bildhafte Sprache. Da es sich um ein Jugendbuch handelt war es nicht ganz so kompliziert geschrieben, allerdings auch nicht zu einfach, sondern war genau die richtige Mischung.
Was mir aber etwas zugesetzt hat, waren die sehr detailliert erzählten Kampfszenen, von denen es nicht wenige im Buch gibt. Es ist zwar gut beschrieben, aber mir waren sie für ein Jugendbuch etwas zu genau beschrieben und manchmal etwas lang. Okay, in der nordischen Mythologie gibt es viel Kampf und Krieg, aber konnte man es nicht etwas abkürzen?
Die erkennbare Aufteilung der Kapitel mochte ich dann wiederum sehr, denn ich finde es immer gut, wenn man direkt weiß wo man sich in der Geschichte befindet.
Auch die Charaktere sind sehr schön und facettenreich beschrieben, so ist man sich in der ganzen Reihe nicht sicher, wer eigentlich die Bösen und wer die Guten sind. Das mag ich sehr, denn im wirklichen Leben ist ja auch nicht immer alles schwarz und weiß.
Und so mochte ich neben Svenya natürlich, die es nicht leicht hat und sich überall durchschlagen muss, Laurin auch sehr gerne. Obwohl er als Dunkelelb eigentlich zu den „Bösen“ gehört. Aber er war mir von Anfang an sehr sympathisch, sympathischer als Hagen vor allem und er ist ja einer der Lichtelben. Aber so ist für jeden der „richtige“ Charakter dabei. 😉
An einigen Stellen war ich aber trotzdem etwas genervt, denn dieses ganze Getue wegen Svenyas geheimnisvoller Vergangenheit war mir manchmal etwas zu viel und dadurch rutschte die Story teilweise etwas ins Melodramatische ab. Ich hätte schon manchmal am liebsten rufen wollen: „Nun sagt ihr doch endlich wer sie wirklich ist!“ Denn das wird schon sehr herausgezögert. Gut, Ivo Pala wollte sich natürlich nicht das Ende versauen, aber dann sollten die ganzen Anspielungen nicht immer vorkommen. Vielleicht sollte das die Spannung aufbauen, aber manchmal war es einfach nicht mehr spannend sondern einfach nur nervig.
Gegen Ende des Buches habe ich mich gefragt, was denn nach all dem Vorgeplänkel noch kommen mag, aber der Showdown kam dann und er war zwar gut, aber doch recht kurz. In wenigen Seiten wird alles aufgelöst und alle Konflikte verfliegen im Nichts, als wären sie nie dagewesen.
Versteht mich nicht falsch, ich finde das Ende rundet die Geschichte dann doch gut ab und die Erklärungen sind wirklich interessant, aber doch kommt es mir etwas einfach vor. Und außerdem ist es ein klein bisschen schnulzig, aber gut, der Hang zum Melodramatischen ist ja schon im ganzen Buch zu merken.
Mein Fazit: Das Ende der Elbenthal-Saga hat zwar an einigen Stellen kleinere Schwächen und die Kampfszenen sind mir in der ganzen Trilogie teilweise zu viel, aber trotzdem rundet Die eisige Göttin alles gut ab und ich werde auf jeden Fall demnächst mal die kurzen E-Book-Geschichten die ich entdeckt habe lesen. Trotz allem hat es mir sehr viel Spaß gemacht die drei Bücher zu lesen.
Lieblingszitate
„Der Kosmos hat nun einmal seinen ganz eigenen Humor.“ S. 311
„Optimismus ist nicht unsere Aufgabe. […] Unser Geschäft ist es, mit dem zurechtzukommen, was uns real zur Verfügung steht, um das unmöglich Scheinende doch irgendwie möglich zu machen. […]“ S. 316
Keiner von uns ist mächtiger als sein eigenes Herz. Niemand.“ S. 440
Fakten zum Buch
Autor: Ivo Pala
Titel: Die eisige Göttin
Reihentitel: Elbenthal-Saga
Verlag: Sauerländer
Seitenzahl: 464
ISBN: 978-3-7373-6246-7
Preis: 19,99 €