Freitag ist Geschichtentag! 😀
Und das auch im neuen Jahr! 🙂
Denn Elizzy von readbooksandfallinlove, die diese Aktion ins Leben gerufen hat, macht auch 2019 mit ihrem Writing Friday weiter. Sie stellt dabei jeden Monat verschiedene Schreibthemen oder –aufgaben und man kann dann freitags seine Geschichte zu einem Thema veröffentlichen.
Und da ich wieder voll Bock habe, etwas mehr zu schreiben, nehme ich an dieser tollen Aktion weiterhin teil und versuche so regelmäßig wie möglich euch mit neuen Geschichten zu versorgen.
Hier nochmal die Regeln im Überblick:
- Jeden Freitag wird veröffentlicht
- Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
- Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
- Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
- Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
- Habt Spass und versucht voneinander zu lernen
Die Schreibthemen für Januar sind:
- Erzähle von einem Vorsatz für 2019.
Wieso willst du dieses Ziel erreichen? Wie sieht dein Plan aus? - Luisa erwacht am Neujahrsmorgen und kann sich kaum an Silvester erinnern. Erzähle was geschehen ist! ?
- Schreibe eine Geschichte die mit dem Satz “Endlich schien es für Klara wieder Bergauf zu gehen, nachdem sie…” beginnt.
- Du bist eine zu spät ankommende Weihnachtskarte – berichte über deine Empörung!
- Erzähle eine Geschichte über den gefrorenen See in deiner Kleinstadt.
Viel Spaß beim Lesen!
Keine Erinnerung
Neujahr. Zumindest das wusste Luisa, aber auch nur, weil sie die Anzeige an ihrem Computer lesen konnte. Der Rest verschwand in grauen Schlieren. Was war gestern, an Silvester geschehen?
Sie rappelte sich aus ihrer unbequemen Haltung an ihrem Schreibtisch auf und dehnte sich erstmal ausführlich. Danach setzte sie sich wieder und überlegte.
Sie hatte Silvester wie jedes Jahr begonnen: Alleine zu Hause, hatte sie sich eine Pizza bestellt und eine Flasche Sekt kühl gestellt. Denn ein bisschen wollte sie schon feiern. Nachdem die Pizza gekommen war, hatte sie sich vor den Fernseher gesetzt und wollte ein bisschen durch die Silvesterprogramme zappen. Aber was war dann geschehen?
Sie konnte sich nicht erinnern. Aber sie wusste wer es konnte.
Luisa lebte zurückgezogen von allen Menschen, denn sie hatte eine ausgeprägte soziale Phobie. Dazu kam, dass sie noch eine Paranoia entwickelt hatte und deshalb ihr ganzes Haus mit Überwachungsequipment ausgestattet hatte.
Seit Jahren schon hatte sie den einzigen menschlichen Kontakt mit ihrer Familie nur noch über Skype, denn selbst ihre eigenen Eltern und Geschwister konnte sie nicht in ihrer Nähe ertragen. Luisa hatte allerdings ein gutes Händchen mit Zahlen und hat ein bisschen Geld mit Börsengeschäften verdient. Deshalb konnte sie sich dieses Haus und ihren ganzen Hightechkram leisten.
Jetzt wendete sich Luisa also ihrem Computer zu, der die ganzen Daten ihrer Überwachungskameras speicherte. Sogar die Daten von einem halben Jahr. Weil Luisa paranoid war, konnte sie so manchmal stundenlang vor ihrem Computer sitzen und sich selber dabei beobachten, wie sie ihr Leben lebte. Wobei sie immer darauf achtete ob sich nicht doch jemand irgendwo in den Winkeln des Hauses versteckt hielt.
Luisa suchte nach dem Ordner der Kameradaten und klickte dann auf die Aufnahmen von gestern Abend.
Genau, da war sie, wie sie am Telefon eine Pizza bestellt. Sie bestellt immer beim selben Lieferdienst, denn diese wissen das sie nach dem klingeln den Karton einfach abstellen und dann gehen sollen. Nach fünf Minuten Wartezeit öffnet Luisa die Haustür und holt den Pizzakarton rein. Bezahlt wird natürlich immer im Vorfeld über Internet.
Das alles kann Luisa sehen. Hochaufgelöst und in Farbe, sogar mit Ton. Obwohl natürlich fast nie jemand da ist, der redet. Meist kann man nur Musik im Hintergrund hören.
Oder wie jetzt eben den Fernseher, den Luisa gerade auf der Aufnahme anstellt.
Dann setzt sie sich auf das Sofa und fängt an die Pizza zu essen.
Aber nach ein paar Minuten geht sie in die Küche und holt den Sekt um ihn zu öffnen. Es ist zwar noch ein bisschen Zeit bis Mitternacht, aber wenn man alleine trinkt, kann man auch ruhig schon früher anfangen, findet Luisa.
Keine 10 Minuten später sieht die jetzige Luisa, wie die Luisa auf dem Bildschirm in sich zusammensackt und das Glas mit dem Sekt fallen lässt. Das kann doch gar nicht sein, möchte sie brüllen, denn wie kann ihr jemand was in ihr Glas gemischt haben?
Luisa spult in der Zeit zurück, aber behält jetzt nicht sich selber im Auge, sondern die Küchenkamera. Und tatsächlich kann Luisa sehen, wie ein vermummter Mann ihre Küche betritt und mit einer langen Spritze etwas in ihre Flasche Sekt injiziert. Luisa bricht der Schweiß aus. Wo kommt dieser Mann her?
Luisa spult noch weiter zurück und wechselt immer wieder die Kameraperspektiven. Sie verfolgt den Weg des Mannes rückwärts. Und da entdeckt sie ihn, wie er durch ihre Hintertür ins Haus eindringt. Wie kann das sein? Luisa hat eigentlich immer die Alarmanlage an. Diese hätte einen Ton von sich geben müssen. Und dann erinnert Luisa sich, nachdem sie die Pizza per Telefon bestellt hatte, hatte sie die Anlage schonmal ausgeschaltet. Das machte sie öfter, weil ihr einmal schon passiert ist, dass sie es vergessen hatte. Luisa schlägt eine Hand vor den Mund und spult wieder vor. Zu ihrem Selbst, wie sie bewusstlos auf dem Sofa liegt.
Der Mann betritt den Raum und prüft ob sie wirklich nichts mitbekommt. Luisas Herz beginnt zu rasen, was wird sie jetzt wohl sehen? Doch der Mann scheint nicht an ihr interessiert zu sein. Er trägt sie ins Arbeitszimmer vor ihren Computer und schaltet ihn an. Da auch dieser hochtechnisiert ist, kann man ihn mit Iriserkennung freischalten.
Der Mann scheint sich auszukennen, denn gezielt ruft er Luisas Konten auf und mit ihrem Daumenabdrucklesegerät kann er ohne Probleme fast alles von ihrem Konto auf ein ihr unbekanntes Konto überweisen.
Um das nachzuprüfen, ruft Luisa schnell ihre Bankkonten auf. Sie stöhnt auf, alles leer. Sie sollte die Polizei rufen, doch wie hypnotisiert schaltet Luisa zurück zur Kameraansicht. Sie spult ein bisschen schneller vor, denn der Mann hat den Raum verlassen und scheint sie alleine zurückgelassen zu haben. Ist er wirklich gegangen? Ist sie wieder in Sicherheit?
Auf dem Bildschirm wacht Luisa auf und streckt sich. Dann kann sie sehen, wie sie selber die Daten der Kameras von letzter Nacht aufruft. Aber jetzt kann sie noch mehr erkennen, denn da hinten, neben dem großen Schrank lauert ein Schatten. Luisa kann den Blick nicht abwenden und zoomt heran. Ist es wirklich ein menschlicher Schatten?
Er bewegt sich und tritt näher ins Licht.
Voller Entsetzen wirbelt Luisa auf ihrem Stuhl herum. Nun trägt der Mann keine Maske mehr und Luisa erkennt ihn. Ihr entfährt ein entsetztes „Du?“ und dann tritt der Mann lächelnd mit einem Messer in der Hand auf sie zu.
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Liebe Diana!
Welch eine Geschichte, ich hatte glatt Herzklopfen und blicke nun nervös hinter mich! Zu gerne würde ich wissen wer dieser „du“ ist und wie die Geschichte wohl weiter geht! Super gut geschrieben, die Spannung ist zum greifen nahe!
Danke 🙂
Ich überlege, ob ich die Geschichte mal irgendwann weiterschreiben werde.
Ich bin froh, dass ich die Spannung rüber bringen konnte. Das finde ich immer schwierig. 🙂