Freitag ist Geschichtentag! 😀
Ich hoffe im Juni kann ich jetzt wieder voll durchstarten und es gibt wieder regelmäßiger Geschichten von mir.
Elizzy von readbooksandfallinlove hat diese tolle Tradition ins Leben gerufen und freitags werden dann Geschichten zu Themen, die sie für den Monat vorgibt veröffentlicht.
Hier nochmal die Regeln im Überblick:
- Jeden Freitag wird veröffentlicht
- Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
- Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
- Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
- Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
- Habt Spass und versucht voneinander zu lernen
Die Schreibthemen für Juni sind:
- Jasmin trifft eine mutige Entscheidung; Erzähle welche, dies ist und was Mut für sie bedeutet.
- Du wachst auf und steckst mitten in deinem aktuellen (oder vor kurzem gelesenen) Buch, was geht da vor? Und welches Buch ist es?
- Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Sonne, Stimmung, Freunde, liebevoll, Verständnis
- Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz “Der Regen fiel in Strömen auf sie herab, nun…” beginnt.
- Deine vier Wände unterhalten sich darüber, dass du nun so viel zu Hause bist. Über was plaudern sie? Schreibe einen kreativen Dialog.
Viel Spaß beim Lesen!
Sturmhöhe
Als ich die Augen aufschlug wusste ich sofort dass ich nicht in meinem eigenen Bett zu Hause bin. Es roch anders und außerdem fror ich.
Ich blickte mich um und stellte fest, dass ich in einem recht kahlen Zimmer war. Beziehungsweise lag ich in einer Kutsche?
Ja, dass musste eine Kutsche sein. Neben mir waren Wörter ins Holz geritzt. Ich rieb mir nochmal kräftig über die Augen, weil ich dachte oder eher hoffte, dass das nicht wahr war. Aber ich befand mich immer noch nicht in meinem eigenen Haus, sondern war immer noch in dieser Kutsche in diesem kalten, kahlen Zimmer.
Aber nun konnte ich auch erkennen, was da in das Holz geritzt wurde. Catherine Earnshaw, Catherine Linton, Catherine Heathcliff.
Ich schloss vor Schrecken die Augen wieder und seufzte laut.
Es war schon wieder passiert, ich war irgendwie in meine aktuelle Lektüre geraten und diesmal war ich in Wuthering Heights. Mitten in der Geschichte von Emily Bronte um eine Liebe zwischen Catherine und Heathcliff, die aber eher brutal als liebevoll ist. Brutal meiner Meinung nach für alle Beteiligten.
Ausgerechnet Wuthering Heights.
Wie komme ich jetzt hier raus ohne irgendeinem der Bewohner dieses Hauses zu begegnen? Denn nach der Lektüre war ich nicht gerade scharf darauf jemandem über den Weg zu laufen.
Leise versuchte ich aufzustehen, doch leider knarrte das alte Holz unter mir. Ich hielt inne und lauschte auf Schritte, aber ich hörte nichts.
Vorsichtig kletterte ich raus und schlich mich zur Zimmertür. Bevor ich sie öffnete verbrachte ich sicher nochmal eine Minute damit ins Haus zu lauschen, aber immer noch konnte ich nichts hören. Also beschloss ich es zu wagen, ich öffnete vorsichtig die Tür und spähte in den dunklen Flur hinaus. Auch dort konnte ich nichts hören, aber zu allem Überfluss auch nichts sehen, denn es war stockdunkel.
Aber ich wollte unbedingt Wuthering Heights verlassen, deshalb schob ich mich Schritt für Schritt den Gang Richtung Treppe entlang.
Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gesagt, dass das Haus verlassen war, aber ich wollte wirklich kein Risiko eingehen.
An der Treppe angekommen versuchte ich in die Dunkelheit hinunter zu schauen, aber wie auch schon vorher konnte ich kaum was erkennen. Ich atmete nochmal tief ein und ging dann langsam die Treppe hinunter.
Am Fuß der Treppe zögerte ich, denn wo sollte ich langgehen? Richtung Küche und durch die Hintertür raus oder in die Diele, die wie ich wusste auch als Wohnzimmer diente?
Eine schwierige Entscheidung, die mir von Geräuschen aus der Diele abgenommen wurde. Ich wandte mich also in die entgegengesetzte Richtung, zur Küche und hoffte, dass sich Hareton, Josef oder einer der Hunde nicht gerade dort herumtrieb.
An der Küchentür angekommen legte ich mein Ohr an diese und versuchte Geräusche dahinter auszumachen, aber von dort kam nichts. Dafür hatte ich aber das Gefühl, dass die Menschen aus der Diele näher kamen, deshalb dachte ich nicht länger darüber nach und schlüpfte in die Küche.
Und atmete erleichtert aus, als ich niemanden sehen konnte. Die Tür nach draußen war nur noch wenige Schritte von mir entfernt.
In zwei Sekunden war ich da und öffnete auch diese und huschte schnell nach draußen, ins Sonnenlicht, in die Freiheit, so kam es mir vor.
Doch bevor ich auch nur erleichtert aufatmen konnte fiel von links ein Schatten auf mich und ich hörte die Frage, die ich so fürchtete: „Was machen sie hier?“
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