Lange gab es keinen Anthologie Beitrag mehr von mir, aber ich hoffe, dass ich es bald wieder öfter schaffe einen zu schreiben, zumindest zeitnah wenn ich auch eine gelesen habe. 😉
Dieses Buch wollte ich eigentlich schon länger mal lesen. Mir ist das düstere Cover als erstes aufgefallen und das sah für mich nach düsteren Gruselgeschichten aus. Sowas spricht mich ja immer sofort an. 😉
Was soll ich sagen? Das Cover hält was es verspricht, denn die Geschichten waren alle gruselig angehaucht. Manche mal mehr als andere, aber eine nette Geschichte sucht man hier vergebens.
Die Rahmengeschichte um die 13 Kurzgeschichten herum handelt von Jack, der in einem Raum mit 12 anderen Menschen kommt, die alle vor einer Kerze sitzen. Nach und nach erzählt jede*r eine Geschichte und verschwindet danach im Dunkeln, bis nur noch eine Kerze übrig bleibt, die von Jack. Doch welche Geschichte hat Jack zu erzählen?
Ich finde es interessant, wenn Anthologien eine umfassende Geschichte haben, die alles in einen Rahmen packen, wie ein Puzzle, dass man zusammensetzen muss, bevor man am Ende das gesamte Bild sehen kann.
Um alles dann noch abzurunden, sind die Titelseiten der einzelnen Geschichte farblich abgesetzt, naja, schwarzlich wohl eher. Aber ich glaube das Wort gibt es nicht. 😀
Und dann stellt sich heraus, dass die Gerüchte zum Teil stimmen, denn nun geschieht Folgendes: Mr. Blackmore erzählt eine Geschichte.“
S. 13
Der Autor
Dave Shelton schreibt ganz unterschiedliche Geschichten. Angefangen und bekannt wurde er mit einem Comic und sein erstes Buch Bär im Boot, hat nicht viel mit gruseligen Geschichten zu tun. Dafür hat er aber sogar den Branford Boase Award 2013 bekommen.
Er ist 1968 in Leceister geboren und lebt in Cambridge mit seiner Familie. Was ihn für mich sehr sympathisch macht ist, dass er der Meinung ist man kann zu jeder Tages- und Nachtzeit frühstücken oder ein Bad nehmen. Das klingt doch nach einen ausgeglichenen Mann, der sein Leben im Griff hat. 😉
Allerdings muss ich zugeben, dass ich nicht viel mehr zu ihm herausgefunden habe, denn seine geschriebenen Werke, sind nicht ganz so umfangreich und anscheinend gibt er auch nicht so viel von seinem privaten Leben der Öffentlichkeit preis. Was natürlich vollkommen in Ordnung ist, denn man muss nicht alles für jeden sichtbar machen. Und deshalb springen wir zurück zu Der 13. Stuhl.
Hat mir besonders gut gefallen
Diesmal sind drei Geschichten besonders gut gewesen und da ich mich nicht entscheiden wollte, werde ich euch zu allen dreien ein paar Sätze schreiben.
Da ist zunächst Die falsche Straßenseite, wo wir einen genervten Geschäftsmann kennenlernen, der mit einem Taxi fährt. Klingt ja nicht nach einer gruseligen Geschichte, aber so nach und nach erfahren wir das vor einem Jahr etwas Schreckliches passiert ist und dieser Mann glimpflich davongekommen ist. Die Story baut sich wie eine klassische Gruselgeschichte auf und endet auch so, aber genau das mag ich, der Horror, der erst leicht über die Haut streicht um einen dann zu packen. So müssen Gruselgeschichten sein.
Ein Schrei wuchs in seiner Lunge, der nie ins Freie finden würde.“
S. 47 – Die falsche Straßenseite
Unter der Oberfläche ist von einem ganz anderen Gruselniveau. Hier lernen wir Jonah kennen, der als einziger seiner Familie ein Bootsunglück überlebt. Sein Bruder Joe wird nie gefunden und Jonah muss seitdem bei seinem Onkel und seiner Tante wohnen. Doch dann fällt ihm auf, dass er im Spiegelbild der Pfützen oder anderen Gewässern nicht nur sein Gesicht sieht.
Diese Geschichte ist sehr tragisch und suggerierte mir als Leserin, dass da eventuell mehr dahinter stecken könnte als einfach nur eine Geistergeschichte. Jonah tut mir leid und auch wenn sie gruselig war, hat mich die Geschichte traurig gestimmt.
Der zusammengenähte Seemann ist da wieder von einem ganz andere Kaliber, hier geht es um Rache. Der Erzähler lebt bei seinem Onkel, der eine Seemannskneipe betreibt und als eines Tages ein Seemann hereinkommt, der dem Jungen eine ungeheuerliche Geschichte erzählt, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Eine wahrlich gruselige Geschichte die einen Schaudern lässt, denn Rachegeschichten sind immer blutig und brutal und auch hier kann man kein gutes Ende erwarten. Zumindest für den, an den die Rache verübt wird. 😉
Dunkelheit“, erklärte mein Onkel mir gern, „ist gut fürs Geschäft.“
S. 190 – Der zusammengenähte Seemann
Hat mir nicht so gut gefallen
Auch hier stachen mir zwei Geschichten besonders ins Auge, die mir nicht so gut gefallen haben. Und die eine davon ist Der rote Baum. Vielleicht hätte mich die Geschichte mehr gruseln können, wenn sie nicht in einem Akzent geschrieben wurde, der es mir schwer machte dem Inhalt zu folgen. Pjotr, der Erzähler, scheint nicht perfekt deutsch zu sprechen, aber leider finde ich das zum Lesen sehr unangenehm und so war ich froh, als ich die Geschichte beendet hatte.
Das Mädchen im roten Mantel ist jetzt nicht direkt schlecht, aber trotzdem doch irgendwie nicht so überzeugend wie manch eine andere Geschichte. Vor allem weil sich nicht so richtig das gruselige aufklärt, also zwar schon ein wenig, aber dann doch wieder nicht so richtig. Man, das ist echt schwer zu erklären. Vielleicht belassen wir es einfach dabei das ich die Geschichte nicht so gut fand.
Fazit
Auch wenn die ein oder andere Geschichte dabei war, die mir nicht so richtig zugesagt hat, war das wohl er jammern auf hohem Niveau, denn das Buch ist voller toller und gruseliger Geschichten, die alle so unterschiedlich sind und mit den verschiedenen Aspekten von Horror spielen. Da die Anthologie eher ein jüngeres Publikum anspricht, sollte man natürlich nicht zu viel erwarten, aber auch mich konnte das Buch einnehmen. Und allen Fans von Schauerliteratur empfehle ich es. Schaut gerne mal rein. 🙂
Kennt ihr diese Anthologie? Wie fandet ihr das Buch? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar.
Liebe Grüße
Eure Diana
Hallo Diana,
oh ja, dieses Buch ist wirklich fein! Die Rahmenhandlung mochte ich besonders und die Geschichten kann ich mir gut für ein jüngeres Publikum vorstellen. Aber auch als Erwachsene habe ich sie gern gelesen.
Ein sehr schöner Beitrag von dir!
Liebe Grüße
Nicole
Hallo Nicole,
nach langer Zeit komme ich endlich dazu dir zu antworten. Sorry dafür! :/
Ich danke dir für dein Lob und ja, ich habe die Geschichten auch sehr gerne gelesen.
Liebe Grüße
huhu diana, ich war ja sehr gespannt auf deine eindrücke. bei mir ist es schon viele jahre her,aber ich erinnere mich, dieses wunderschöne buch und seinen inhalt gemocht zu haben. leider kann ich aufgrund der langen zeit leider nicht mehr auf deine genannten geschichten eingehen …