Es ist der letzte Mittwoch im Monat und somit stelle ich euch heute die erste Anthologie vor.
Das erste Buch ist P.S. Ich töte dich und das Thema dieser Anthologie ist Thriller. Ich habe dieses Buch damals gekauft, weil ich Thriller einfach sehr gerne lese und wer kann dann bei 13 Zehn-Minuten-Thriller nein sagen? 😉
„Wünsche sind Träume und Hoffnungen; am besten behält man sie für sich, so wie alles, was einem wertvoll ist.“ (S. 187 – Wünsche für Alison von Steve Mosby)
Das Buch startet mit einem Vorwort des Herausgebers und dieser ist kein geringerer als Sebastian Fitzek. Außerdem wird jeder Geschichte eine kleine handschriftliche Probe des jeweiligen Autors vorangestellt, das hat den Grund, weil am Ende folgen psychologische Kurzgutachten der Autor*innen. Was ich sehr interessant fand, außerdem ist das eine tolle Idee um die Autor*innen am Ende noch zusätzlich vorzustellen. Ist mal was anderes als einfach nur die Fakten über diese aufzuzählen. 😉
Der Herausgeber
Wer kennt ihn nicht? Sebastian Fitzek.
Gefühlt hat er schon alles gemacht und mit diesem Buch hat er auch eine Anthologie rausgebracht (was allerdings nicht seine einzige ist). Ich selber habe ihn schon öfter auf der Bühne gesehen und deshalb kann ich sagen: Verkaufen kann er, denn er weiß einfach wie er sein Publikum fesseln muss. Deshalb ist es bestimmt nicht schlecht, wenn er eine Thriller-Anthologie herausgibt.
Seit 2006 schreibt er Psychothriller und sein erster war Die Therapie.
Dieses habe ich zwar bisher (leider noch) nicht gelesen, aber ich kenne andere seiner Werke, zum Beispiel Das Paket oder Achtnacht. Leider muss ich sagen, dass ich nicht immer begeistert von seinen Büchern bin, aber bei seinen Spielen sieht das anders aus. Die sind beide (Safehouse und Killercruise) sehr gelungen und spannend. Was nur zeigt, was ich oben schon erwähnt habe, wie gut er sich verkaufen kann.
In dieser Anthologie gibt es von ihm selber zwei Geschichten, wobei Der Heimweg der Prolog zu einer anderen Geschichte ist, die 2012 erschienen ist. Denke mal Abgeschnitten, aber falls ich hier falschliege, bitte korrigiert mich.
Nicht einschlafen, die erste Geschichte von Fitzek in P.S. Ich töte dich ist sehr gut und ein spannender Einstieg in dieses Buch.
Beste Geschichte
Aber sie war für mich nicht die beste Geschichte im Buch. Das war Monopoly von Judith Merchant. In dieser geht es um Else. Wir starten mit ihr an einer Kasse. Sie hat Geburtstag und gönnt sich einen neuen Mantel, der sehr teuer ist. Doch ihre Karte funktioniert nicht und so sucht sie in ihrer Handtasche nach Geld und findet auch 300 € im Portemonnaie. Sie erstarrt, denn die nette Bekanntschaft von gestern Nacht scheint sie verwechselt zu haben. Nun erfährt man nach und nach was vorgefallen ist und vor allem was passiert. Erst am Ende klärt sich alles auf und es ist böse. Und genau deshalb hat mir die Geschichte gefallen, ich mag es wenn Geschichten nicht immer gut ausgehen und Judith Merchant versteht es mit Andeutungen dem Leser/ der Leserin klar zu machen was vorgefallen ist und doch kann sie auch weniger subtil sein und alles ganz klar erzählen. Wirklich rundum gelungen.
Das mir die Geschichte gefallen hat, ist vielleicht kein Wunder, denn 2009 gewann Judith Merchant für Monopoly den Friedrich-Glauser-Preis in der Sparte Kurzkrimi.
Schlechteste Geschichte
Mit Pulver von Jens Lapidus hingegen konnte ich gar nichts anfangen. Hier erzählt ein junger Mann, wie er und seine Freunde den Geburtstag eines Freundes feiern und plötzlich findet er in seiner Jackentasche ein weißes Pulver.
Nicht gefallen hat mir die Geschichte, weil einfach nichts Wirkliches passiert. M. (einen näheren Namen erfährt man nicht) erzählt einfach nur chronologisch wie der Abend gelaufen ist, als die Freunde im Restaurant sitzen und was sie verschenkt haben und vor allem wie er zu dem Pulver gekommen ist. Mehr ist es auch nicht.
Es gibt keine große Überraschung am Ende und vor allem keinen interessanten Twist. Bei den vielen Geschichten, die überraschende Enden haben, kam diese einfach nur schlecht weg. Ich mag es einfach wenn Geschichten anders enden als gedacht.
Fazit
Eine tolle Thrillersammlung die mit einigen bekannten Namen aufwarten kann, denn nicht nur Fitzek ist dabei, auch gibt es Geschichten von zum Beispiel Val McDermid oder Markus Heitz. Man macht also nichts falsch, wenn man Thriller mag und diese Anthologie kauft.
„In den letzten Wochen hatte er sehr viel schlimmere Orte besucht, Orte, die vor ihm noch nie ein Mensch betreten hatte, denn sie erfanden sich nicht in der realen Welt, sondern … ausschließlich in meinem Kopf.“ (S. 13/14 – Nicht einschlafen von Sebastian Fitzek)
Zum Schluss noch einen kleinen Fun Fact, viele der Geschichten spielen im Winter oder sogar um Weihnachten herum und da ich das Buch schon im Dezember gelesen habe, passte das ganz gut zur Jahreszeit. 🙂
Kennt ihr diese Anthologie? Wie fandet ihr das Buch? Oder konnte ich euer Interesse dafür wecken? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar.
Liebe Grüße
Eure Diana
Hallo Diana,
ich finde es spannend, dass viele schaurige Anthologien dieses 13-Thema auf irgendeine Weise verarbeiten. Am Wochenende habe ich „13zehn“ beendet, das waren auch Kurzgeschichten (aber nur vier mit einer Rahmenhandlung). Oder „Der 13. Stuhl“ ist auch eine Kurzgeschichtensammlung.
Bei Anthologien bin ich recht zurückhaltend. Mir sind kurze Geschichten meist einfach zu kurz. Wobei die bekannten Autorennamen schon das Interesse wecken. Ob das mit Weihnachten / Winter vereinbart oder ein Zufall war?
Liebe Grüße & schönen Abend,
Nicole
Stimmt, jetzt wo du es sagst. Aber klar, die 13 hat als eine besondere Anziehung. 😉
„Der 13. Stuhl“ steht auch auf meiner Liste für dieses Jahr, da bin ich auch schon gespannt drauf. Hast du das Buch gelesen?
Erwähnt wird es zumindest nirgends, dass die Geschichten hauptsächlich im Winter oder um Weihnachten herum spielen sollen, denke eher das das vielleicht ein Zufall war. Ist mir aber auch vielleicht nur besonders aufgefallen, weil es so gut in die Jahreszeit gepasst hat. Ich weiß es nicht. 🙂
Liebe Grüße
Hab das Buch damals mit dem Gummiband geholt, so dass es wie ein Notizbuch ausschaut 😀 So kleine Geschichten mit unterschiedlichen AutorInnen hol ich gelegentlich ganz gerne, da man so eventuell jmd neues entdeckt 😀
(spoiler – ich war ma Fitzek Fan, daaaaaamals, vor Jahren, in seinen Anfängen, aber inzwischen – nope. Hab all seine Bücher verkauft. Die gingen weg, wie warme Semmeln ;))
Ui, das klingt ja echt cool! Ich mag es wenn sich die Verlage so was besonderes für ihre Bücher ausdenken. 🙂
Ich kann das voll verstehen, habe auch länger nichts mehr von Fitzek gelesen, weil alles immer so vorhersehbar ist was der schreibt oder zu konstruiert. Meistens beides! 😀