Da hätte ich mir schon etwas mehr von versprochen.
Inhalt
Während Detective Carson O’Connor mit ihrem Partner versucht in New Orleans einen Serienmörder zu fangen, begibt sich Deucalion nach Jahren der Isolation in einem Kloster auch in diese Stadt, um seinem Schöpfer gegenüberzutreten.
Die einzigen Worte von ihm, an die ich mich noch erinnern kann, waren: „Der Tod kann auch ein Geschenk sein und nicht nur ein Fluch“, und das ist oft wahr.“
S. 178 – Kapitel 42
Meine Meinung
Das Cover finde ich irgendwie cool, besonders, da die anderen beiden Teilen ähnlich aussehen, allerdings mit anderen Farben. Sowas mag ich ja bei Reihen immer gerne. 😊
Das ist aber auch schon alles, was mir gefallen hat. Denn irgendwie konnte mich die Geschichte nicht packen und ich habe früh gemerkt, dass ich die Reihe nicht weiterverfolgen werde.
Früher habe ich Dean Koontz recht gerne gelesen, aber in den letzten Jahren habe ich festgestellt, dass ich keine große Verbindung mehr zu seinen Geschichten finde. Häufig gibt es irgendwann immer einen Punkt, der einfach viel zu drüber ist. Und auch hier war der wieder zu finden.
Obwohl ich bereits schon viel früher festgestellt habe, dass ich die Geschichte nicht richtig mag. Denn grundsätzlich fand ich die Idee wirklich gut, Frankenstein und sein Geschöpf in eine aktuellere Zeit zu versetzen und zu sehen was dann passiert. Und ich finde, die Charaktere der beiden hat der Autor wirklich gut getroffen. Denn während Deucalion gegen seine Wut ankämpft und versucht ein gutes Leben zu führen, gibt sich Frankenstein dem Größenwahn hin.
Sie waren die Folgen der Prozeduren, durch die er die Unsterblichkeit erlangt hatte; sie waren die Abzeichen seiner Göttlichkeit.“
S. 123 – Kapitel 28
Aber neben diesem Teil der Geschichte gibt es dann noch den Thriller Anteil rund um die beiden Ermittler*innen und dem Serienmörder, der Teile von Menschen sammelt.
Ich bin ja sowieso gerade in einer Phase in der es schwer ist mich für Thriller zu begeistern und dieser konnte mich nicht packen. Carson ist einerseits eine typische Ermittlerin, die ihre schwierige Vergangenheit mit sich herumträgt und deshalb irgendwie alles alleine machen muss, aber dann scheint sie auch ihren Partner Michael sehr zu brauchen und dadurch baut sich eine echt schräge Beziehung auf.
Noch dazu macht mir die ganze Geschichte einen sehr konstruierten Eindruck. Es fehlt einfach das flüssige Handeln der Story und der Charaktere.
Vielleicht liegt das daran, dass Dean Koontz diese Geschichte ursprünglich als Drehbuch konzipiert hat und es erst danach ein Roman wurde. Denn als Film hätte es vielleicht besser funktioniert. Das ist aber reine Spekulation, denn der Film wurde glaub ich nie umgesetzt.
Da noch mindestens zwei weitere Teile kommen ist das Ende natürlich dementsprechend offen, aber dort taucht auch dieses Zuviel, wie ich es nennen möchte, auf.
Es gibt einfach einen Punkt, bei dem es nicht nötig ist, dass Dean Koontz noch einen gruseligen Faktor obendrauf setzen muss. Eine gute Story hätte genügt, aber selbst die fehlte mir ja leider in dem Buch.
Mein Fazit
Ich hatte mir etwas mehr von dieser Geschichte versprochen, denn die Idee mit Frankenstein in der modernen Zeit gefällt mir nach wie vor. Aber die Umsetzung war einfach zu übertrieben und mit dem Serienmörder, der sich dann noch da rumtreibt, konnte ich leider nicht wirklich was anfangen. Ich würde das Buch jetzt nicht unbedingt weiterempfehlen. Kann aber freudigerweise durch das abbrechen der Reihe direkt drei Bücher von meinem SuB streichen. 😊
Fakten zum Buch
Autor: Dean Koontz
Titel: Das Gesicht
Reihentitel: Frankenstein
Band: 1
Originaltitel: Dean Koontz’s Frankenstein – Book One – Prodigal Son
Übersetzung: Ursula Gnade
Seitenzahl: 382
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453565043