Obwohl es nicht schlecht geschrieben war, war mir die Geschichte doch zu vorhersehbar.
Inhalt
Mario und sein Bruder Andrea betreiben schon seit Jahren ein Spielzeuggeschäft in Venedig. Doch eines Tages zieht Montalbano und seine Tochter auch in diese Gegend und eröffnen genau gegenüber ein weiteres Spielzeuggeschäft.
Meine Meinung
Das Cover passt sehr gut in die Zeit und vor allem auch in die Gegend. Ich mag diesen Sepia Farbton.
Der Roman ist gut geschrieben und mir hat auch sehr vieles daran sehr gut gefallen. Zum Beispiel gibt uns die Autorin immer mal wieder am Ende eines Kapitels einen kleinen Ausblick darauf, was noch im Weiteren passieren wird. Wie zum Beispiel auf Seite 165:
Noch ahnte er nicht, dass nicht Montalbanos Wut drohend über ihnen schwebte, sondern ein ganz anderer Schatten, der sich just in dem Augenblick auf ihn herabsenkte, als er einen neuen Sinn in seinem Leben gefunden zu haben schien.“
Das war wirklich sehr gut gelungen und hat natürlich neugierig auf den weiteren Verlauf der Handlung gemacht, obwohl dieser leider nicht so überraschend war. Sehr schnell war mir klar, was passieren könnte und was dann letztendlich auch eingetroffen ist. Außerdem erinnert dieser Roman sehr stark an einen Klassiker, der nicht nur im Buch immer wieder erwähnt wird, sondern auch in der Danksagung der Autorin einen Platz findet.
Ansonsten haben mir aber die Charaktere sehr gut gefallen. Mario wirkt zwar sehr mürrisch, aber nach und nach konnte ich erkennen, welchen Grund das hat und er wandelt sich auch im Buch. Was als Besessenheit dem neuen Geschäft gegenüber beginnt, wird zur Neugier auf die Spielzeuge und schließlich zu einer Liebe. Nicht nur die Liebe zu den filigranen Dingen, die Montalbano herstellt, sondern auch zu dessen Tochter.
Er hätte alles dafür gegeben, um in die goldenen Zeiten dieses Handwerks zurückzukehren, als Meisterschaft noch nichts mit Mechanik zu tun gehabt hatte, nicht mit Religion, sondern einzig und allein mit Schönheit.“
S. 24/25
Andrea hingegeben beginnt als ganz anderer Charakter, er ist der Lebemann in dem Buch und hilft seinem Bruder zwar im Laden, aber hat doch eher andere Dinge im Kopf. Und doch zeigt sich auch bei ihm gegen Ende das er mehr ist als nur der Frauenheld ist, als der er am Anfang rüberkommt.
Doch am besten hat mir wohl immer noch Silvana, Montalbanos Tochter, gefallen. Sie ist zwar auf der einen Seite sehr ängstlich und möchte ihren Vater nicht enttäuschen, aber dann wiederum ist sie eine sehr starke Persönlichkeit, die für ihr Leben kämpft auch wenn alles hoffnungslos erscheint.
Das Ende des Buches war leider auch für mich sehr vorhersehbar und bietet somit auch keine große Überraschung mehr im Buch. Das ist sehr schade, denn das ganze Buch bietet schon eine interessante Story und die Andeutungen scheinen gut platziert, aber letztendlich konnte ich mir von Anfang an denken, was Sache ist.
Mein Fazit
Die größte Kritik an dem Buch ist leider einfach seine Vorhersehbarkeit. Es gab keine großen Überraschungen und durch die vielen Andeutungen war mir schnell klar, wohin mich die Story führen würde. Trotzdem war das Buch gut geschrieben und die Charaktere haben mir ausgesprochen gut gefallen. Auch ist das Thema sehr interessant und konnte mich locken dieses Buch, was auch einen großen Anteil Liebe enthält, bis zum Ende zu lesen. Wenn man keine großen Überraschungen und Wendungen in Büchern braucht, dann ist man mit dieser gut geschriebenen Story gut beraten. 🙂
Fakten zum Buch
Autorin: Viktoria Álvarez
Titel: Das Mädchen mit dem kalten Herzen
Originaltitel: Las Eternas
Übersetzung: Matthias Strobel
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 383
ISBN: 978-3-404171309
Preis: 9,99€
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