Ich liebe, was die Autorin aus dem Mythos um Artus gemacht hat. <3
Ich bedanke mich beim Bloggerportal und dem Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar. Diese Rezension spiegelt meine eigene Meinung wider und wurde in keiner Weise beeinflusst.
Inhalt
Art ist der illegitime Sohn des Königs von London, doch als dieser plötzlich stirbt, hat er ein Recht darauf auch am Turnier um das „Schwert von London“ teilzunehmen. Und als sein Streiter*in gewinnt, muss er sich an das Leben am Hof mit all seinen Intrigen und Wegen erst noch gewöhnen.
Kontrolliert man etwas, so besitzt man es, meint er – doch vielleicht liegen Schönheit, Schmerz und Leben gerade in den Dingen, die er nicht kontrollieren kann.“ S. 443 – Kapitel 32
S. 443 – Kapitel 32
Meine Meinung
Ich bin richtig verliebt in das Cover. Ach was sage ich, in diese ganze Geschichte.
Das Cover gefällt mir besonders wegen dem düsteren und den passend zum Titel gewählten Farben. Es ist einfach sehr harmonisch. ?
Und die Geschichte im Übrigen auch. Die Autorin hat in ihrem Roman die Artus-Saga als Vorbild genommen und danach etwas ganz tolles, eigenes geschaffen. Mit wahnsinnig liebenswerten Charakteren und einem spannenden Setting.
Aber von vorne: Es geht in dem Buch nicht nur um Art, der eigentlich nicht so richtig König werden möchte. Sondern auch um Red, die fast 20 Jahre nach der Krönung des Königs eine Ritterin werden möchte. Warum, dass erfährt man erst im Laufe der Geschichte, aber wenn man die Sage kennt bzw. auch ohne diese Kenntnis, kann man es sich irgendwann bereits denken. Doch das tut der Story keinen Abbruch, im Gegenteil, mit den verschiedenen Zeitebenen, die die Autorin benutzt, kommt sehr viel Spannung auf und ich habe richtig dem Finale entgegengefiebert. Okay, zumindest das Finale dieses Bandes, denn es wird noch ein zweiter Teil im Herbst erscheinen. ?
So ganz bin ich nicht in der Artus-Saga drin, ich habe vor Jahren mal eine Romanreihe um Merlin und Artus gelesen, aber das ist schon länger her. Deshalb weiß ich nicht so genau, wie nah die Autorin am Mythos bleibt, aber trotzdem konnte ich einige Figuren zuordnen. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Obwohl man auch sehr viel Freude an dem Buch haben wird, wenn man die Legende um Artus gar nicht kennt.
Die Welt in der Art und Red leben ist sehr fantastisch. Auf der einen Seite gibt es Ritter*innen, die in Turnieren gegeneinander antreten. Meistens um irgendwelche Streitigkeiten zu schlichten, hierbei gibt es einen strengen Kodex, an den sich alle halten sollen. Man erfährt darüber einiges, als Red ihre Ausbildung beginnt.
Dort draußen trennt eine Mauer die Zuschauenden von den Kämpfenden, eine Mauer aus funkelndem Licht, schimmernder Köperbemalung und perfekter Inszenierung – manchmal so perfekt, dass sie selbst einen Atheisten wieder an Götter glauben lässt. Hier allerdings fehlt diese Mauer. Es gibt nur Menschen, und Menschen sind zerbrechlich.“
S. 122 – Kapitel 9
Das coole ist, dass die Autorin aber die Ritterzeit mit einem modernen Touch verziert. Denn die Ritter*innen fahren auf Motorrädern durch die Stadt und die aktuellen Nachrichten werden auf meterhohen holografischen Bildschirmen gezeigt.
Zudem habe ich mit Vergnügen festgestellt, dass in dem Buch das Thema Gender vollkommen angekommen ist. Denn neben Frauen und Männern gibt es auch einige nicht-binäre Personen. Ich gebe zu, dass ich ganz zu Beginn ein klein wenig über den Begriff xier gestolpert bin, aber wirklich nur kurz, denn danach las ich das Wort wie selbstverständlich. ?
Bei all den verschiedenen Charakteren konnte ich natürlich auch an viele mein Herz verlieren. Denn mit viel Liebe zum Detail stellt mir die Autorin alle vor. Wie gesagt sind da Art und Red, die ich beide mochte, obwohl Red manchmal etwas zu sehr auf ihr Ziel fixiert war. Aber gerade Art mochte ich besonders, weil er in ein Haifischbecken geworfen wird, aber so viel Gutes dabei schafft zu erreichen. Dann sind da aber auch noch Arts Freund*innen, die ihm zur Seite stehen und bei denen ich einige den Rittern der Tafelrunde zuordnen konnte. Zum Beispiel Garad. ?
Neben dem moderneren Teil gibt es dann auch noch den magischen. Denn was wäre eine Artus-Saga ohne Zauberei? Und so gibt es im Buch die sogenannten Gottgleichen, die Zauberkräfte besitzen, aber durch Tätowierungen gebrandmarkt werden, damit die „normale“ Bevölkerung weiß mit wem sie es zu tun hat.
Um Gleichheit geht es, beharrt die Masse. Mehr nicht.“
S. 87 – Kapitel 8
Wie gesagt, einfach eine fantastisch gute Mischung von allem ist dabei!
Das Ende schließt schon ein wenig ab, aber es bleibt genauso viel offen, sodass man unbedingt weiterlesen möchte. Ich zumindest und so warte ich jetzt schon mit Spannung auf den Abschluss der Dilogie. ?
Mein Fazit
Eine wahnsinnig tolle Adaption des Artus Mythos, die man aber auch ohne Kenntnis der Legende lesen kann. Ich bin sehr verliebt nicht nur in das Setting, sondern auch in die vielen besonderen Charaktere, die diese Welt bevölkern. Ich freue mich schon riesig, wenn hier der zweite Teil erscheint, denn ich muss unbedingt weiterlesen. Und ich empfehle euch auch dieses Buch zu lesen! ?
Fakten zum Buch
Autorin: Laure Eve
Titel: Das zerschlagene Schwert
Originaltitel: Blackheart Knights
Reihentitel: Neon Knights
Band: 1
Übersetzung: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Seitenzahl: 557
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3-734163180
Preis: 16,00€