Leider hatte ich mir mehr Horror vorgestellt, irgendwie ging mir die Spannung verloren.
Ich bedanke mich beim Bloggerportal und dem Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar. Diese Rezension stellt meine eigene Meinung dar und wurde nicht beeinflusst.
Inhalt
Parker ist ein aufstrebender junger Assistenzarzt in einer Psychiatrie. Da er sich gerne profilieren möchte, erregt natürlich der eine Patient seine Aufmerksamkeit, über den man nicht spricht und den alle nur Joe nennen. Was steckt dahinter, dass er als nicht therapierbar gilt?
Parker setzt alles daran ihn als sein Arzt behandeln zu dürfen ohne zu ahnen, was er damit auslöst.
Ich schreibe dies, weil ich inzwischen nicht mehr weiß, ob ich in ein schreckliches Geheimnis eingeweiht wurde oder selbst wahnsinnig bin.“
S. 9 – 13. März 2008
Meine Meinung
Das Cover ist okay, ist zwar jetzt nicht eindeutig ein Krankenhausflur, aber der rote Schrift hebt sich wunderbar von dem hellen Hintergrund ab.
Der Schreibstil ist gut und die Idee das alles im Nachhinein von Parker erzählen zu lassen gefällt mir. So kann Parker seine Lehren daraus mit einfließen lassen ohne zu viel zu verraten. Auch lässt sich so die Spannung bzw. der Horror nach und nach aufbauen. Denn Parker erzählt Schritt für Schritt seine Erlebnisse mit Joe und wie er überhaupt auf die Idee gekommen ist ihn behandeln zu wollen.
Relativ schnell wurde mir klar, dass Joe nicht einfach nur ein Patient ist, sondern das mehr dahinter steckt. Doch wer ist er? Oder sollte ich eher fragen, was ist Joe?
[…] Gibt es sonst noch etwas, über das Sie mit mir wegen der vorgeschlagenen neuen Patienten und den Zeiten zur Medikamentenausgabe sprechen möchten?“
S. 87 – 21. März 2008
Er stieß ein hohles Gelächter aus. „Nein, mein Junge, da gibt es nichts. […]“
Am Anfang des Buches war ich wirklich sehr gespannt darauf zu erfahren, wie sich am Ende alles auflösen wird und bei den wenigen Seiten im Buch hatte ich auf schnelle gruselige Stimmung gehofft. Doch leider muss ich sagen, dass ich so nach und nach etwas das Interesse am Buch verloren habe. Zum einen gab es auf den wenigen Seiten einige Wiederholungen, die für mich sehr lang getreten wurden. Wenn zum Beispiel ein Abschnitt aus Joes Akte wieder und wieder durchgekaut wird um die verschiedenen Aspekte seiner Persönlichkeit zu verdeutlichen. Zum anderen bleibt meiner Meinung nach der Horrorteil sehr im Hintergrund und durch die langatmigen Beschreibungen über Joe und seine Behandlung konnte ich mich kaum gruseln.
Außerdem fand ich die Story etwas verworren, denn nicht nur das jeder ehemalige Arzt und natürlich auch Parker selber eine andere Theorie über Joe hat, so muss sich natürlich auch Joes wahres Wesen gegen Ende klären. Das war mir wirklich zu viel für diese wenigen Seiten.
Trotz allem habe ich mir dann gedacht, dass ich die etwas über 200 Seiten doch noch zu Ende lesen möchte, einfach um zu erfahren, wie der Autor noch die Kurve bekommen möchte.
Ich gebe zu, dass es dann doch noch spannender wurde gegen Ende, denn dort löst sich das Rätsel allmählich auf, aber letztendlich konnte das auch nicht mehr so viel aus der Story rausholen, die Spannung bzw. das Interesse hatte ich schon viel früher an dem Buch verloren.
Das Interview am Ende habe ich dann auch nicht mehr gelesen, weil ich um ehrlich zu sein froh war das Buch beendet zu haben.
Mein Fazit
Ich hatte mir doch etwas mehr Horror bei dieser Geschichte versprochen, denn das Setting versprach einiges. Ein geheimnisvoller Patient in einer Psychiatrie gehört doch wohl zu einem der klassischen Horrorszenarien, die es gibt. Doch leider hat sich meiner Meinung nach der Autor etwas zu sehr in dem Drumherum verloren und so wurden mir die wenigen Seiten sogar zu viel. Für mich hätte es mehr Horror sein sollen und weniger Story und gefachsimpel der Ärzte. Schade, aber spontan würde ich keine Leseempfehlung aussprechen.
Fakten zum Buch
Autor: Jasper De Witt
Titel: Der Angstsammler
Originaltitel: The Patient
Übersetzung: Martin Ruf
Verlag: Heyne
Seitenzahl: 255
ISBN: 978-3-453424654
Preis: 10,00€
Hallo Diana,
ach, das tut mir leid, dass du es nicht gemocht hast und auch noch wegen meiner Empfehlung gelesen hast.
Die Fachsimpelei mochte ich richtig gern. Allgemein mag ich ‚trockenen‘ Stoff und das Drumherum mit der Krankenakte und den Theorien zu Joes Persönlichkeit fand ich fesselnd und interessant. So sind die Geschmäcker oft verschieden.
Liebe Grüße
Nicole
Hallo Nicole,
das muss dir nicht leid tun. Wenn es mich nicht angesprochen hätte, dann hätte ich es ja auch gar nicht gelesen. Und die Idee war ja durchaus klasse, aber mir fehlte einfach der Horrormoment.
Aber ist ja gut wenn die Geschmäcker verschieden sind. 🙂
Liebe Grüße
[…] gerne meine ganze Rezension zu dem Buch lesen möchte, kann das hier […]