Der Ozean am Ende der Straße von Neil Gaiman

Ich bin mir immer noch nicht sicher, wo ich dieses Buch einordnen soll. 

Inhalt

Der Ich-Erzähler kehrt als erwachsener Mann in sein Heimatdorf zurück für eine Beerdigung. Vor dem Leichenschmaus bei seiner Schwester fährt er zu seinem alten Wohnhaus und findet dann einen Pfad, den er lange nicht mehr betreten hat. So gelangt er zur Hempstock Farm, wo damals seine Freundin Lettie wohnte.

Der Pfad war noch immer so, wie ich ihn in Erinnerung hatte, auch wenn sich sonst alles verändert hatte.“

S. 13 – Prolog

Meine Meinung

Das Cover ist…

Vorneweg, das Buchcover und auch die Innenillustrationen sind einfach ganz toll. Mir gefällt es besonders, weil die Illustratorin durch diesen Zeichenstil, der wenig verrät und alles im Schatten lässt die Geschichte noch mehr hervorhebt.

Und genau das trifft es wohl am besten, denn die Geschichte von Neil Gaiman bleibt für mich im Schatten. Es ist kein einfaches Buch, denn um ehrlich zu sein konnte ich nicht immer allem ganz klar folgen. Wo ordne ich diese Geschichte ein?
Ist es ein Märchen für Erwachsene und ich muss alles so magisch und mysteriös hinnehmen, ohne es groß in Frage zu stellen? Oder steckt doch mehr dahinter, wie ich an einigen Stellen vermutet habe?

Für mich ist es eine Erzählung über das Erwachsen werden und was man alles dabei zurücklassen kann. Freundschaften, Fantasie, einfach das unbeschwerte Leben. Wobei unbeschwert sind die Ereignisse für den Protagonisten und Lettie auf keinen Fall.
Aber die Abenteuer, die die beiden erleben kamen mir manchmal real vor und dann hatte ich doch das Gefühl, dass die überbordende Fantasie der beiden die Ungeheuer hervorrufen.

Ich habe das Buch zusammen mit Tina von Buchpfote im BuddyRead gelesen und auch sie konnte das Buch nicht ganz erfassen.

Die Sprache ist sehr malerisch und meiner Meinung nach sprüht sie nur so vor Metaphern, aber dann wiederum habe ich mich gefragt wofür stehen denn die Metaphern? Und gibt es dann überhaupt welche, wenn ich nicht verstehe, wofür sie stehen? 😀

Der Ich-Erzähler bleibt genauso im Schatten wie die Geschichte und die Bilder, er hat im ganzen Buch keinen Namen und kann sich an alles nur vage erinnern, bzw. kommt die Erinnerung erst wieder als er in sein Heimatdorf zurückkehrt. Da seine Kindheit nicht von positiven Aspekten geprägt ist, ist das durchaus möglich. Zum Beispiel ist seine Mutter kaum anwesend, sein Vater manchmal sehr gewalttätig und viele Freund*innen schien er auch nicht gehabt zu haben. Und trotzdem ist er nicht traurig, darüber und findet einen Weg all dem zu entfliehen, indem er Bücher liest. Was seine große Fantasie erklären könnte.

Bücher waren sowieso weniger gefährlich als andere Menschen.“

S. 22 – Kapitel I

Als er Lettie kennenlernt, die älter ist und mehr über die Welt weiß als er, fühlt er sich bei ihr und ihrer Familie geborgen. Sie kümmern sich um ihn.
Lettie ist stark und ein schöner Charakter, die dem Erzähler Mut gibt und ihm hilft das Böse zu bezwingen.

[…] Ungeheuer gibt es in allen möglichen Größen und Formen. Manche von ihnen sind Dinge, vor denen die Leute Angst haben. Manche von ihnen sind Dinge, die aussehen wie Dinge, vor denen die Leute vor langer Zeit Angst gehabt haben. Manche Ungeheuer sind Dinge, vor denen die Leute Angst haben sollten.“

S. 209 – Kapitel X

Ich habe so einiges geschrieben zu dem Buch und doch weiß ich immer noch nicht wie ich die Story fassen soll. Auch das Ende lässt mich etwas ratlos zurück, denn die Rätsel bleiben auch hier das was sie sein sollen, unlösbar.


Mein Fazit

Eine wirklich wunderschöne Ausgabe mit wahnsinnig tollen Illustrationen von Elise Hurst. Allerdings bleibt die Geschichte für mich etwas im Dunkeln und ich weiß nicht genau, wo ich sie einordnen soll. Das mystische, märchenhafte hat mir gut gefallen, aber dass ich für mich keinen richtigen Schluss am Ende aus dem gelesenen ziehen kann, verwirrt mich doch sehr. Ich denke, hier muss man sich sein eigenes Bild machen und das Buch lesen.

Fakten zum Buch
Autor: Neil Gaiman
Titel: Der Ozean am Ende der Straße
Originaltitel: The Ocean at the End of the Lane
Übersetzung: Hanne Riffel
Illustrationen: Elise Hurst
Verlag: Eichborn
Seitenzahl: 335
ISBN: 978-3-847900719
Preis: 24,00€

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Tina

Guten Morgen Diana,

du hast es wunderbar in Worte gefasst.
So schön die Aufmachung in ihren Schattierungen ist, so rätselhaft ist die Geschichte.
Für den nächsten Buddyread nehmen wir etwas „Offensichtlicheres „. * lach

Liebe Grüße
Tina

Aleshanee

Schönen guten Morgen!

Na da bin ich ja froh, dass ich nicht die einzige bin *lach*
Das Buch ist bei mir schon eine ganze Weile her, aber ich weiß noch, dass ich am Ende ebenso ratlos war 😀 Ich fands sehr faszinierend, die Geschichte zu verfolgen, aber so richtig verstanden hab ich sie nicht! ^^
Irgendwie reizt es mich auch, das Buch jetzt nochmal zu lesen, vielleicht hab ich ja jetzt einen anderen Blickwinkel …

Liebste Grüße, Aleshanee

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