Eine ganz besondere Geschichte. 🙂
Inhalt
Petra und ihre Familie gehören zu den wenigen Auserwählten, die auf einem Raumschiff dem Weltuntergang entgehen können. Um einen neuen Planten zu besiedeln, werden sie und die anderen Auserwählten in einen Schlaf versetzt, damit sie Jahrhunderte später woanders ein neues Leben anfangen können. Aber während dieser Zeit ist viel geschehen.
[…] Was mit der damaligen Welt geschehen ist, war keine Tragödie. Es war eine Gelegenheit, die Vergangenheit hinter uns zu lassen. Dank des Kollektivs wird es keine einzige Erinnerung an diese Welt voller Konflikte, Hungersnöte und Kriege uns in die Zukunft begleiten.“
S. 109 – Kapitel 15
Meine Meinung
Die Geschichte klingt sehr nach Science-Fiction. Und ja, ist es auch ein stückweit. Immerhin verbring Petra Jahrhunderte in einem Stasetank, der sie jung und gesund hält, damit sie auf dem erdähnlichen Planeten ihr Leben weiterleben kann. Doch natürlich geht etwas schief.
Zunächst einmal muss ich erwähnen, dass Petra erst zwölf ist und manchmal vergisst man das leicht, weil sie um einiges älter wirkt. Das mag vielleicht an der Zeit liegen, die sie im Schlaf verbracht hat, aber so zu 100% lässt es sich nicht damit erklären.
Auf jeden Fall richtet sich das Buch meiner Meinung nach nicht an ein sehr junges Publikum, denn ich fand es nicht immer einfach zu lesen.
Das Thema, dass wir von unseren Erinnerungen und Geschichten leben und diese erst das aus uns machen, was wir sind, gefällt mir sehr gut. Denn als Petra wieder aufgeweckt wird, hat sich einiges getan. Das Kollektiv hat die Kontrolle über das Raumschiff übernommen und das wichtigste ist Gehorchen, aber da alle gleich sind, sollte das wohl nicht so schwerfallen. Denn wenn jemand anders ist, verschwindet er einfach.
Schnell merkt Petra, dass sie verbergen muss, dass ihre „Umprogrammierung“ nicht geklappt hat und sie die Einzige ist, die noch Erinnerungen von der Erde hat.
Wenn die Politiker und die Präsidentin fehlen … Ben, das ist die Gelegenheit für einen Neuanfang. Für Einigkeit. […] Von diesem Moment an können wir eine neue Geschichte schreiben.“
S. 53 – Kapitel 6
Wie gesagt fand ich es sehr erstaunlich, wie groß ihre Auffassungsgabe ist und wie schnell sie sich an die neue Situation angepasst hat. Vielleicht hätte man sie vom Alter einfach zwei, drei Jahre älter machen sollen, damit es noch schlüssiger wird. Aber trotzdem konnte mich die Geschichte fesseln. Denn mit ihren Erinnerungen bzw. mit den Geschichten, die sie von ihrer Großmutter kennt, kann sie eine kleine Schar von anderen Kindern um sich sammeln. Doch die Gefahr des Kollektives bleibt natürlich bestehen, denn immerhin kann man nicht einfach weglaufen. Die Lösung, die die Autorin mir anbietet, ist wirklich sehr schön gewählt.
Besonders möchte ich nochmal erwähnen, dass ich auch die Rückblicke mochte, die Petra und ihre Familie auf der Erde zeigen und nochmal verdeutlichen, wie wichtig es ist sich an seine Vergangenheit erinnern zu können. 😊
Das Ende war mir persönlich ein wenig zu offen, da hätte ich mir schon einen runderen Abschluss gewünscht, aber immerhin ist es ein gutes. 😊
Mein Fazit
Wenn ich dieses Buch in eine Kategorie einordnen müsste, dann würde ich sagen es ist ein Science-Fiction-Märchen. Denn von beide Genres gibt es viele Elemente. Aber ich glaube, man sollte das Buch einfach unvoreingenommen lesen, ohne es in eine Schublade zu stecken. Die Idee ist sehr schön und die Umsetzung im Großen und Ganzen sehr gelungen. Ich würde das Buch weiterempfehlen. 😊
Fakten zum Buch
Autorin: Donna Barba Higuera
Titel: Die letzte Erzählerin
Originaltitel: The last Cuentista
Übersetzung: Jennifer Michalski
Seitenzahl: 317
Verlag: Dragonfly
ISBN: 978-3-748802396
Preis: 16,00 €