Wieder ein Genuss zu Lesen!
Ich bedanke mich bei vorablesen und dem Piper Verlag für das Rezensionsexemplar. Diese Rezension spiegelt meine eigene Meinung wider und wurde in keiner Weise beeinflusst.
Inhalt
Zwei Familien, deren Wege sich kreuzen.
Sophie und Arpad scheinen das perfekte Paar, noch dazu haben beide beruflich Erfolg und leben in einem großen Haus.
Greg und Karine hingegen wohnen nicht weit von den beiden in einer Doppelhaushälfte, von den reicheren Nachbarn, die Warze genannt. Schnell wird aber klar, nichts ist immer so wie es scheint.
Meine Meinung
Aber ich kenne die bisherigen Romane von Joel Dicker und auch dieses konnte mich wieder voll in seinen Bann ziehen. Wobei der Erzählstil immer recht ähnlich ist, denn er verfolgt die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven.
Da ist zum einen der Raubüberfall, der immer wieder in kurzen Abschnitten verfolgt wird und auf dem alles letztendlich hinausläuft. Denn die eigentliche Geschichte baut sich darum herum auf und mit den Zeitangaben komme ich als Leserin diesem mit jedem Tag näher.
Dazu kommt dann aber auch noch die Vergangenheit der Figuren, vor allem Arpad und Sophie stehen hier im Mittelpunkt, denn schnell wurde mir klar, bei den beiden ist nicht alles so wie es scheint.
Generell haben die Charaktere einiges zu verbergen, denn nicht nur Arpad und Sophie werden von ihrer Vergangenheit verfolgt. Auch Greg und Karine leben ein Leben, dass voller Geheimnisse und falschen Vorstellungen ist.
Ich wollte aus einem Panther einen Schoßhund machen. Doch wilde Tiere sind wie Menschen. Man kann sie zähmen, schminken, verkleiden. Man kann sie mit Liebe und Hoffnung nähren. Ihre Natur aber kann man nicht verändern.“ S. 324
Was mir wieder sehr gut gefallen hat, war, dass der Autor einige Twists in die Geschichte hineingeschrieben hat, die wirklich sehr überraschend kamen. Ich möchte natürlich nicht zu viel verraten, denn wenn ihr das Buch noch lesen wollt, solltet ihr das vollkommen unvoreingenommen tun. Aber nur so viel, es gab Dinge, die ich mir gedacht hatte, aber sich doch ein wenig anders aufgelöst hatten als ich es erwartet hatte, und dann gab es die Dinge, die mich vollkommen erstaunt hatten. Das fantastische, alles setzt sich am Ende zu einem perfekten Bild zusammen, dass die Geschichte voll und ganz abrundet. An keiner Stelle wirkt es konstruiert oder zu gewollt.
Die Figuren sind alle keine besonders großen Sympathieträger*innen. Ich kann jetzt keine Figur nennen, die ich richtig gemocht habe. Denn dafür leben sie alle zu sehr in ihrer eigenen Welt und niemand ist so richtig ehrlich zu den anderen.
Zu Beginn des Romans war vielleicht meine liebste Figur dann noch Sophie, aber auch sie stellt sich nicht als die Person heraus, die sie ist bzw. sein will. Und so blickt einzig der/die Leser*in hinter die Kulissen und erkennt, wie sehr sich die vier gegenseitig belügen und betrügen.
Neben der spannenden Handlung, sorgt aber auch der flüssige Schreibstil von Joel Dicker dafür, dass die 400 Seiten einfach nur so dahinfliegen. Gegen Ende konnte ich das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen, denn in einem interessanten Showdown werden dann noch die letzten losen Fäden verknüpft.
Mein Fazit
Wenn ich sehe, dass es einen neuen Roman von Joel Dicker gibt, greife ich meist, ohne groß nachzudenken zu. Denn er kann mich einfach fesseln, begeistern und überraschen. Ein ungezähmtes Tier bildet da keine Ausnahme, denn die Geschichte baut sich aus verschiedenen Zeiten auf und endet in einem spannenden Feuerwerk. Ich bin wieder restlos begeistert und empfehle dieses Buch uneingeschränkt weiter. 😊
Fakten zum Buch
Autor: Joel Dicker
Titel: Ein ungezähmtes Tier
Originaltitel: Un animal sauvage
Übersetzung: Amelie Thoma und Michaela Meßner
Seitenzahl: 425
Verlag: Piper
ISBN: 978-3-4920733448
Preis: 26,00€