Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe von Doris Knecht

Dieses Buch regt zum Nachdenken an. 

Ich bedanke mich bei LovelyBooks und dem Hanser Verlag für das Rezensionsexemplar. Diese Rezension wurde in keiner Weise beeinflusst und stellt meine eigene Meinung dar. 

Inhalt

Die Ich-Erzählerin sortiert ihr Leben, denn ihre Zwillinge sind jetzt soweit und werden ausziehen. Doch was wird aus ihr, wenn sie alleine zurückbleibt in der Wohnung? Sie erinnert sich, wie es bei ihr war und dass es manchmal nicht so einfach ist, sich an Vergangenes zu erinnern.

Dann fing sie davon an, dass die Erinnerung ein Biest sei. Sie wisse, dass ich mich mitunter falsch erinnere an Ereignisse aus meiner Kindheit, dass ich Dinge krasser in Erinnerung hätte, als sie in Wirklichkeit waren. Ich sei keineswegs ständig benachteiligt worden. Habe ich das behauptet? Wann habe ich das behauptet?“ S. 11 – Wikingerinnen

S. 11 – Wikingerinnen

Meine Meinung

Das Cover ist…

Ich mag die Farben des Covers, aber das Bild selber irgendwie nicht so. Wenn ich also flüchtig draufschaue, ist es okay, aber die vielen Details übersehe ich. 😀

Um ehrlich zu sein fällt mir die Rezension nicht ganz so leicht, denn manchmal verliert sich die Ich-Erzählerin, die in der ganzen Geschichte nicht namentlich erwähnt wird, in ihren Beschreibungen, sodass es schwer fällt ihr zu folgen.
Doch der Grundgedanke ist klar, sie muss nun mit dem Gedanken klarkommen, dass sie nun nicht mehr hauptsächlich Mutter ist, sondern nun Frau sein kann.
Zunächst kommt sie nicht gut mit dem Gedanken klar, dass sie von jetzt an alleine in der großen Wohnung sein wird. Wobei ich eher das Gefühl hatte, als würde sie wollen, dass ihre Kinder auszögen und diese nicht unbedingt von sich aus auf den Gedanken kommen. Vor allem ihr Sohn wird eher gedrängt.

Als ich mich trennte, war mir nicht klar, wie anstrengend von nun an alles sein würde, wie sich ständig Berge vor mir aufrichten würden und dass, wenn ich den einen erzwungen hätte, dahinter schon der nächste aufragen würde.“

S. 41 – Grüne Hügel

Was mich etwas gewundert hat, war dass sie von ihren Beschreibungen aus der Vergangenheit so wirkt, als wäre sie eine selbstbewusste Frau, die viel erreicht hat und doch scheint sie sehr verunsichert, wie sie alleine ohne ihre Aufgabe Mutter-Sein zurechtkommen soll. Dabei erzählt sie Dinge aus ihrer Erinnerung, in denen ich, als Leserin, sie selber wieder erkannt habe. Zum Beispiel erscheint sie ziemlich herzlos beim Auszug ihrer Kinder und beschreibt irgendwann eine ähnliche Geschichte ihrer eigenen Mutter.

Interessant fand ich auf jeden Fall, wie unterschiedlich Erinnerungen sein können. Dabei habe ich selbst überlegt, wie schnell ich mich verleiten lasse Dinge anders zu sehen als andere oder ob ich mich an eine Situation erinnere oder denke ich erinnre mich daran, weil sie mir schon so oft erzählt wurde oder ich ein Foto dazu kenne.

Die Ich-Erzählerin ist nicht so richtig greifbar für mich, denn dadurch, dass sie durch ihre Erinnerungen und die Gegenwart springt, wird eine vielfältige und -schichtige Frau beschrieben, die so viele Facetten hat und dadurch immer unterschiedlich wirkt. Sie möchte sich von den starren Leben ihrer Eltern abkapseln und doch fragt sie sich, ob sie nicht doch besser früher in Eigentum investiert hätte, wie ihre Schwestern.
Zwar ist die Persönlichkeit der Protagonistin wie schon erwähnt nicht richtig greifbar, aber gleichzeitig macht es diese Geschichte auch realistischer, denn ist jeder Mensch nicht wandelbar und in jedem Aspekt seines Lebens anders?

Das Ende ist ein Abschluss dieses Teiles ihres Lebens und lässt den Rest offen, denn wie es von da an weiter geht, ist eben noch ungewiss.


Mein Fazit

Eine Frau erzählt darüber, wie es ist an einem Wendepunkt in ihrem Leben zu sein. Sie ist Tochter, Mutter und Frau und wechselt immer zwischen diesen Teilen, doch häufig überwiegt einer dieser Aspekte und wie war das Leben vorher? Eine Geschichte, die von einer vielfältigen Frau erzählt wird. Und doch ist der Roman für mich nicht immer komplett greifbar. Mir fällt die Rezension nicht leicht, aber es war auf jeden Fall eine interessante Lektüre.

Fakten zum Buch
Autorin: Doris Knecht
Titel: Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
Verlag: Hanser
Seitenzahl: 236
ISBN: 978-3-446278035
Preis: 24,00€

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Buchperlenblog

Huhu Diana!
Da hab ich dieses Buch (oder zumindest den Titel davon) schon recht häufig zuletzt irgendwo gesehen, aber jetzt erst weiß ich ansatzweise, worum es eigentlich in dem Buch geht – danke! 😀 Was du beschreibst, klingt nicht uninteressant, aber ich glaube, mein Fazit würde ähnlich ausfallen wie deines. Von daher reicht mir deine Rezension zu diesem Buch völlig aus ♥

Alles Liebe!
Gabriela

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