Ein Buch das mich überrascht und begeistert hat.
Inhalt
Acht Jahre ist es nun her, dass Annas Tochter Julie aus dem Haus entführt wurde. Die einzige Zeugin der Tat ist ihre kleine Schwester Jane. Doch dann steht Julie plötzlich wieder vor der Tür. Aber Anna ist sich nicht sicher, ob es wirklich ihre verschwundene Tochter ist.
Meine Meinung
Das Cover gefällt mir sehr gut. Obwohl es eigentlich fast nur schwarz ist, gibt es einige Highlights, die es sehr aufwerten. Der Titel und der Schatten oben in der Ecke.
Auch der Schreibstil sagt mir direkt zu und gefällt mir gut. Nur Anna, die die Ich-Erzählerin ist, wirkt sehr gefühlskalt und abgestumpft. Irgendwie konnte ich im ganzen Buch keinen Draht zu ihr finden. Und das ist auch mein einziger Kritikpunkt, denn klar ist die Situation nicht leicht, aber irgendwie hätte ich mir mehr Emotionen von ihr als Mutter erhofft. Denn auch gegenüber ihrem Mann und ihrer anderen Tochter ist sie abweisend. Für eine Ich-Erzählerin fand ich das sehr eigenartig, denn da denkt man doch, dass man die Gefühle hautnah miterleben kann, aber hier kam rein gar nichts rüber.
Ansonsten ist die Geschichte einfach nur klasse.
Denn obwohl das Thema durchaus ein bekannteres ist, ist die Story schon neu und die Autorin lockt den Leser so oft auf eine falsche Fährte, ich kann das gar nicht mehr aufzählen.
Und auch der Wechsel zu Julies Perspektive gibt dem ganzen dann auch noch das gewisse Etwas. Denn man kann auch trotzdem nicht herausfinden ob Julie einfach an einem Stockholm Syndrom leidet oder wirklich eine Schwindlerin ist. Man weiß nur, da geht irgendwas vor.
Im Laufe der Geschichte taucht man dann immer tiefer ein in Julies Welt.
Und genau das macht diesen Roman vielschichtiger als andere Bücher mit ähnlichem Thema, denn das interessante ist, dass es nicht nur um eine Wiederkehr geht, sondern auch um Schuld und Schuldzuweisungen innerhalb der Familie.
Diese Andersartigkeit ließ mich bis zum Ende nicht los und ich war einfach nur geflasht, wie mich die Autorin immer wieder auf Abwege geführt hat.
Denn das Ende ist auch wirklich klasse und es gibt für mich eine große Überraschung.
Mein Fazit
Ein bekanntes Thema für mich neu und sehr spannend verpackt. Obwohl ich Anna als Hauptcharakter nicht wirklich nett fand, war ich durchaus sehr gefesselt, denn die Geschichte hinter Julies Verschwinden ist einfach nur klasse. Ein sehr gutes Buch und wirklich empfehlenswert!
Ich bedanke mich beim Bloggerportal und beim Bertelsmann Verlag für das Rezensionsexemplar.
Lieblingszitate
„Was du brauchst, gibt es schon in deinem Leben.“ (S. 187)
„Deshalb brauchen die Leute einen Gott – weil sie schrecklich sind, selbst die Guten. […] Dabei kann jeder nur nach den Bedingungen gut sein, die die Welt ihm zugesteht.“ (S. 309)
Fakten zum Buch
Autor: Amy Gentry
Titel: Good as gone
Originaltitel: Good as gone
Übersetzung: Astrid Arz
Verlag: Bertelsmann
Seitenzahl: 317
ISBN: 978-3-570-10323-4
Preis: 12,99 €