[King Projekt] Sie – Misery

Beim letzten Mal waren wir mit Stephen King im Fantasybereich unterwegs, doch mit diesem Buch kehren wir zurück in die Realität. Denn hier kommt der King of Horror ganz ohne Horrorgestalten aus. Naja, fast. 😉

Denn seien wir mal ehrlich, Annie ist wirklich gruselig und kann einem Angst machen.
Aber nichtsdestotrotz tauchen hier keine gruseligen Clowns oder Vampire auf. Es bleibt relativ realistisch. Wenn man davon absieht, dass Paul Sheldon in einem Alptraum gelandet ist, aus dem er nicht erwachen kann.
Okay, nochmal kurz zur Story, falls jemand von euch dieses Buch nicht kennt:
Paul Sheldon ist ein Schriftsteller, bekannt ist er hauptsächlich durch seine Misery Reihe. Von der Annie ein großer Fan ist. Wie es der Zufall so will, kommt sie vorbei, nachdem Paul einen Unfall hatte. Sie nimmt ihn mit in ihr Haus und pflegt ihn dort mehr oder weniger. Vor allem zwingt sie ihn dazu einen weiteren Misery Roman zu schreiben, nachdem sie im Band davor gestorben ist. Also schreibt Paul nun um sein Leben.

Buch und Film

Das Buch

Das Buch gehört für mich zu einem der besten von Stephen King. Denn wie schon öfter, zeigt er auch hier, dass es keine manifestierte Angst sein muss, sondern es auch reicht, wenn man eine alltägliche Szene in einen Alptraum verwandelt. Okay, dass man bei einer Verrückten landet, die einem die Beine bricht (bzw. schlimmeres), ist jetzt nicht alltäglich, aber ich hoffe ihr versteht, was ich meine. 😀
Wie gesagt schafft King hier eine richtig gute, gruselige Atmosphäre, in der man natürlich fürchtet, dass Annie den Raum betritt. Denn nie weiß man, in welcher Stimmung sie ist. Denn das sie physisch labil ist, merkt man schon auf den ersten Seiten.
So uneingeschränkt Mitleid konnte ich aber nicht mit Paul haben, denn er kann auch ganz schön überheblich daherkommen. Trotzdem war ich natürlich mehr auf seiner Seite als auf ihrer.
Auf jeden Fall ist das ein richtig gutes Buch, dessen knapp 500 Seiten einfach nur so dahinfliegen.
Ich hatte diesen Roman schon gelesen und wusste deshalb auch was mich erwartet, aber auch beim zweiten Lesen, konnte mich die Stimmung wieder voll packen und ich konnte die Schmerzen hautnah miterleben. Ein Stephen King Roman den ich auf jeden Fall empfehlen kann, vor allem wenn man nicht so auf die reinen Horrorromane von ihm steht. 😊

Der Film

Für mich ist die Verfilmung von Misery eine der besten King Verfilmungen überhaupt. Und das hat sich, auch nachdem ich den Film vor kurzem nochmal gesehen habe, nicht geändert. Das liegt vielleicht auch an Kathy Bates, die für mich King Charaktere einfach nur brillant darstellt. Immerhin hat sie für ihre Leistung als Annie Wilkes den Oscar bekommen. 😊
Was mir an dem Film aber auch noch gefallen hat, ist, dass er relativ nah an der eigentlichen Geschichte bleibt. Klar, der Zeitraum wird im Film gestrafft, weil es sonst zu langatmig geworden wäre und es wahrscheinlich auch nicht gut umgesetzt werden konnte. Aber ansonsten kann man die eigentliche King Geschichte wiedererkennen.
Der verrückte Fan, der den Lieblingsschriftsteller entführt und gefangen hält. Wirklich grandios. 😊
Trotzdem bleibt natürlich einiges auf der Strecke, besonders die schrägen, inneren Gespräche die Paul Sheldon mit sich führt. Aber darüber kann ich getrost wegschauen.
Es ist einfach ein spannender Thriller, bei dem auch nicht Horrorfans auf ihre Kosten kommen. 😊

Buch oder Film?

Obwohl ich den Film auch sehr mag, würde ich wohl doch eher zum Buch greifen, wenn ich mich entscheiden müsste. Denn wie oben bereits erwähnt, fehlt es dem Film verständlicherweise an der Tiefe, die im Buch einfach besser beschrieben werden kann.
Doch da ich mich nicht zwingend entscheiden muss (und ihr auch nicht 😉 ), solltet ihr einfach beides genießen und dann selbst entscheiden. 😀


Fun Fact
Ich habe mir einige Gedanken zu Sie gemacht, weil Stephen King mal in einem Interview gesagt hat, dass er über seine Ängste schreibt, damit sie ihn nicht mehr verfolgen. Also habe ich mir seine irrationale Angst vorgestellt, von einem verrückten Fan entführt zu werden.
Aber in seinem Buch Das Leben und das Schreiben sagt er, dass er diesen Roman während seiner Alkoholabhängigkeit geschrieben hat und Annie als Metapher für die Sucht steht. Das macht auch sehr viel Sinn und erklärt auch einiges. Obwohl ich meinen Gedanken auch logisch fand. 😀

Von Annie kommen wir im nächsten Buch zu einem anderen Monstrum. 😉
Wir reisen in die kleine Stadt Haven und begegnen den Tommyknockers.

Habt ihr das Buch schon gelesen oder den Film gesehen? Wie hat es euch gefallen?

Liebe Grüße
Eure Diana

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