Kundenkontakt

Diese Woche möchte ich euch doch nochmal einen kleinen Schwank aus meiner Arbeitswelt erzählen. Also zurücklehnen und los lesen. 🙂

Doch bevor ich loslege muss ich erstmal zugeben, dass ich ja manchmal ein ganz schöner Klugscheißer sein kann. Besonders wenn es darum geht Wörter zu korrigieren.
Das geht mir aber nicht nur im echten Leben so, nein, auch wenn ich so durch die Internetwelt surfe fallen mir manchmal ganz penetrante Fehler auf, die mir fast körperlich wehtun.
Ich möchte jetzt nicht damit andeuten, dass ich perfekt bin, nein, natürlich mache ich auch Fehler und ich will auch nicht behaupten, dass meine Rechtschreibung immer richtig ist, aber wenn ich so durch die Forenwelt stöbere, kann ich manche Kommentare einfach nicht lesen ohne mich über so falsche Ausdrucksweise aufzuregen.

Wie kommt es, dass Menschen, die doch viel lesen, doch manches so falsch schreiben? Hektik? Oder ist das bei Onlinekommentaren egal wie man schreibt?

Auch im realen Leben kann ich dann kaum an mich halten, wenn jemand ein Wort falsch ausspricht oder ein Fremdwort in einem falschen Zusammenhang benutzt.

Ihr könnt euch sicher denken, worum es nun gleich gehen wird. 😉

Genau, um Kunden, die Wörter falsch aussprechen.

Wie ich schon erwähnte, bin ich manchmal erstaunt, wen man so alles in einer Bibliothek antrifft. Denn eigentlich geht man doch von einem gewissen Wissen aus, wenn einer liest, oder?
Wobei ich mich manchmal frage, warum ich mich nach all der Zeit noch über einige Nutzer wundere. 😉

Ich nenne euch gerne mal eines meiner Lieblingsbeispiele:

Wenn ein Buch gerade nicht im Regal steht, man dieses aber gerne haben möchte, hat man zwei Möglichkeiten. Entweder man wartet und hofft, dass es dann beim nächsten Mal da ist oder man bestellt es für ein kleines Entgelt vor.
Dann bekommt man automatisch das nächste freie Exemplar und kann dieses innerhalb von 14 Tagen bei uns abholen.

Soweit so gut.

Nun hatte ich einen jungen Mann (der übrigens schon öfter bei mir war, vielleicht will er mich nur ärgern 😀 ) der mich nach seiner Vorbemerkung fragte.
Bitte was?
Die Vorbemerkung, wo er diese abholen könnte.
Ich stutzte erst, denn wie ihr hoffentlich wisst nennt man das Vormerkung. Ohne BE in der Mitte.
Okay, dachte ich, man kann sich ja mal versprechen. Also lächeln und nett nach der Karte fragen um herauszufinden was er abholen möchte und wo dieses steht.
Aber leider hat er sich nicht versprochen, denn während der Unterhaltung sagte er konsequent immer wieder Vorbemerkung.
Das machte mich schon etwas kribbelig, denn wie verhält man sich da? Korrigieren oder ignorieren? Man möchte den guten Menschen ja auch nicht vor den Kopf stoßen.
Da fiel mir nur ein, dass ich einfach so oft wie möglich das Wort Vormerkung ins Gespräch einfließen lassen könnte. Dies tat ich dann auch fleißig, aber das half leider gar nicht, denn entweder hat er mir nicht richtig zugehört, oder er dachte ich sage das Wort falsch.
Obwohl hinter mir an der Wand auch groß Vormerkungen steht.
Leider trennten wir uns dann ohne uns zu einigen, er nahm glücklich seine VorBEmerkung mit und ich konnte ihm seine Vormerkung raussuchen.

Irgendwie gab es dann ja doch ein Happy End. 😉

Langer Rede kurzer Sinn, auf der Arbeit finde ich es einfach schwierig, die Leute so direkt zu korrigieren, denn manche fühlen sich dann doch ganz schön arg auf den Schlips getreten. Manche reagieren schon ärgerlich, wenn man sie bei einem Buchtitel korrigiert. (Aber sonst würden sie das Buch doch nicht finden. 😉 )

Im Privatleben klugscheißer ich gerne mal rum und korrigiere alles und jeden. (Bevor jetzt einer was sagt, ich weiß das man das so nicht schreiben kann, also bitte, Klugscheißer vor. :P)

In den Foren, wo ich unterwegs bin, lese ich meist die Texte einfach nicht weiter und ignoriere das einfach. Dort gilt auch, man kennt den anderen nicht gut genug um zu korrigieren.

Trotz meines Vorsatzes die falsch gesprochenen Wörter zu ignorieren, fällt mir das dann doch recht schwer auf der Arbeit und so bleibt mir manchmal nur die Faust in der Tasche. 😉
Aber die macht man halt manchmal auf der Arbeit. Und zum Glück haben wir ja nicht jeden Tag diese Kunden da.
Mittlerweile kann ich über den jungen Mann auch schmunzeln wenn er wieder eine VorBEmerkung sucht. 😉

Die Arbeit in der Bibliothek ist vielfältig und sehr interessant, wenn ihr noch etwas mehr wissen wollt, dann lest doch auch meinen anderen Beitrag zu diesem Thema. Einfach hier klicken. 🙂

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