Gruselig, aber hätte vielleicht noch gruseliger sein können.
Inhalt
Anouk bewirbt sich mit vier anderen Teenagern für das Projekt Pavillon. Sie wird angenommen und fliegt dafür mit den anderen zusammen nach Frankreich auf ein abgelegenes Landgut. Unter diesem soll sich ein riesiger Palast befinden, der zur Zeit der Französischen Revolution gebaut wurde.
„Ich hörte, wie es gebaut wurde, Vaters geheimes Versailles, ein Palast unterhalb eines Palastes, ein Reich aus Gold und Kristall, verborgen in den Wurzeln Frankreichs.“ (S. 7)
Meine Meinung
Das Cover ist einfach ein Traum. Mysteriös und glänzend, einfach so toll! 😀
Das Buch wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt, da wäre zum einen natürlich Anouk, die keine Ahnung hat was sie in dem unterirdischen Palast erwartet. Und dann lernen wir noch Aurélie kennen, sie ist die Tochter des Adligen, der den Palais du Papillon hat bauen lassen.
So nähert man sich von zwei Seiten den Dingen die in dem Palais sind und passieren.
Der Autor baut außerdem so auch eine echt tolle gruselige Grundstimmung auf, denn man weiß, irgendwas muss sich dort doch aufhalten, aber was lauert in den Gängen des Palais?
Mich hat es ein bisschen an den Film Das Geisterschloss erinnert mit einem guten Schuss Escape Abenteuer. Gruselig und Spannend einfach.
„[…] Was auch immer geschieht, was immer wir dort unten finden werden, dies wird das Abenteuer eures Lebens werden.“ (S. 75)
Obwohl ich zugeben muss, dass mir Anouk zunächst überhaupt nicht sympathisch war. Sie wirkt sehr arrogant und überheblich und erst später erfahren wir näheres über sie. Aber das kommt erst ziemlich spät und so muss man mit ihr leben, obwohl sie auch nicht auf den Kopf gefallen ist.
Aber auch die anderen Teenager in dem Buch sind nicht dumm und trotzdem benehmen sie sich manchmal einfach nur sehr nervig. Das war so das kleine Manko, denn sie hinterfragen kaum was, sondern sie machen vieles einfach direkt mit, was ihnen gesagt wird. Gerade bei Teenagern hätte ich mir da eine gute Portion von kritischem Denken oder etwas Ablehnung gewünscht. Wie Teenager halt so sind.
Aber hier laufen sie wie eine Herde Schafe immer jemandem hinterher.
Ansonsten konnte mich das Buch sehr gut unterhalten, denn es ist gut geschrieben und geschickt bekommt man hier alles nur häppchenweise geliefert. Außerdem arbeitet der Autor beim Wechsel zwischen den Erzählerinnen immer wieder mit Cliffhangern. Und so muss man einfach immer noch ein Kapitel lesen.
In der Mitte ist es ein klein wenig langatmig, denn hier wird viel zwischen Anouk und den andere diskutiert und wenig passiert. Aber als diese kleine Hürde dann überwunden war, wird es wieder spannender und ich habe mich immer mehr gefragt, was denn da unten wohl lauert. Was passiert in den Gewölben im Palais du Papillon?
Das Ende ist okay, denn es wird natürlich alles aufgeklärt, aber der ganz große Knall bleibt doch leider aus.
Mein Fazit
Palast der Finsternis ist ein mysteriöses Buch, das viele spannende und auch gruselige Elemente hat. Aber so ganz bis zum Ende ist es irgendwie nicht ausgearbeitet, denn meiner Meinung nach hätte noch etwas mehr kommen können. So ist das Ende dann zwar okay, aber mehr auch leider nicht. Es ist einfach ein nettes Buch für zwischendurch. Das man durch den guten Schreibstil und den Cliffhangern nach einigen Kapiteln schnell lesen kann. Ich würde es trotz allem empfehlen.
Weitere Rezensionen:
Fakten zum Buch
Autor: Stefan Bachmann
Titel: Palast der Finsternis
Originaltitel: A drop of night
Übersetzung: Stefanie Schäfer
Verlag: Diogenes
Seitenzahl: 396
ISBN: 978-3-257-30055-0
Preis: 18,00€
Huhu meine Feine, liebsten Dank fürs verlinken – habe mich auch schon revanchiert (= Oh ja, das Cover finde ich auch wundervoll! Mir gefiel die Geschichte wirklich gut, muss aber gestehen, dass ich nochmal selbst luschern musste – ist schon zu lange her und ich lese einfach zu viel, um mir meine Eindrücke merken zu können XD Mir scheint es etwas besser gefallen zu haben als dir, ich kann mich beim besten Wille nicht mehr erinnern, ob ich zu Beginn auch von Anouk genervt war. Kennst du andere Bücher des Autors? Ich glaub „Die Seltsamen“ heißt eines, das war oder… Read more »
Danke dir auch :-*
Ja, das kenne ich, muss auch manchmal nochmal meine alten Rezensionen nachlesen, dafür sind die dann auch gut. Mache das auch gerne wenn ich einen nächsten Teil einer Reihe lesen möchte und der Vorgänger schon etwas länger her ist. 😀
Genau, „Die Seltsamen“, aber ob das ein Zweiteiler ist, weiß ich jetzt nicht, aber das habe ich mir auch mal gemerkt. Werde ich wohl auch irgendwann mal lesen.
Einen schönen Restadvent dir noch. <3
Doch, irgendwie habe ich da zwei Bücher im Hinterkopf, ob es eine richtige Reihe ist oder nur entfernt miteinander verbunden sind weiß ich nicht – müsste echt nochmal stöbern, fand die auf meiner WuLi nicht mehr …
Okay, dann muss ich da auch nochmal recherchieren. Aber „Die Seltsamen“ wollte ich gerne mal lesen und wenn das der erste Teil ist, dann ist ja alles gut. 😉
Hallo Diana,
das Buch habe ich noch überhaupt nicht wahrgenommen oder ich habe es schon wieder vergessen. ^^ Insgesamt klingt es richtig gut und ich werde gleich mal einen genauerne Blick darauf werfen. Die Mischung aus Gruselschloss und Escape Room kann ich mir schon vorstellen.
Liebe Grüße,
Nicole
Hallo Nicole!
Wenn es denn mal den Weg in dein Bücherregal findet, bin ich sehr über deine Meinung gespannt. 🙂
Denke es könnte auf jeden Fall was für dich sein. 😉
Liebe Grüße
Liebe Diana,
schön, dass du das Buch gelesen hast. Das Cover ist mit seinem Effekt wirklich mega.
Ich kann mich erinnern, dass ich die Grundstimmung echt mochte, auch die 2 Handlungsstränge und die Idee, aber dann wurde es mir zu skurill. Ich hätte mir damals gewünscht, dass man dem Anfang mit dem Geisterschloss mehr treu bleibt. Naja. Im Großen und Ganzen hat es mich aber unterhalten (kramt in ihren Erinnerungen).
Viele Grüße
Tina
Hallo Tina!
Ja, das Ende war wirklich etwas krass. Ich hätte es auch nicht schlimm gefunden, wenn diese Geisterschloss Idee bis zum Ende durchgezogen worden wäre. Aber auch so fand ich das Buch gut.
Viele Grüße