…zumindest wenn es nach der lit.cologne geht. Denn seit geraumer Zeit gibt es dort eine Veranstaltungsreihe mit Musikern, die über ihre Lyrics sprechen. Und so sind mein Mann und ich bei Bosse gelandet.
Wie jedes Jahr bin ich auch diesmal bei der lit.cologne unterwegs. Aber dieses Jahr gibt es für mich eine Neuerung, denn ich war mit meinem Mann auf einer „Lesung“ mit Bosse. Lesung deshalb in Anführungszeichen, weil nicht wie sonst aus einem Buch gelesen wurde, sondern weil Bosse über ein paar seiner Songtexte gesprochen hat. Da war ich natürlich besonders gespannt wie der Abend wird.
Hingegangen sind wir deshalb, weil mein Mann sehr gerne Bosse hört. Ich habe auch schon Lieder von ihm gehört, aber mehr im Radio und nicht bewusst. Ich muss zugeben, dass für mich einige deutsche Sänger ziemlich ähnlich klingen und ich sie nicht immer auseinanderhalten kann. Aber auf jeden Fall haben wir uns Karten für die Veranstaltung besorgt.
Komischerweise bin ich fast jedes Jahr einmal auf dem Literaturschiff. Das ist wirklich Zufall, ich suche die Lesungen nicht danach aus.
Naja, dieses Jahr war Bosse auf dem Schiff. Das ist dort wirklich toll, denn man kann den Vortragenden andächtig lauschen und nebenbei noch die tolle Kulisse die an einem vorüberzieht betrachten. Obwohl diese Mal die Fahrt etwas verkürzt war, denn der Rhein hat momentan Hochwasser und das Schiff war für manche Brücken wohl etwas zu hoch. Aber trotzdem sind wir ein bisschen herumgeschippert. 🙂
Aber nun zur Lesung oder wohl eher zum Gespräch selber:
Moderiert wurde das Ganze von Bianca Hauda. Die wohl schon im Radio einmal einen tollen Talk mit Bosse hatte und die sich dementsprechend schon kannten. Ich denke, dass hat die Stimmung einfach nochmal etwas gelockert, denn so wussten die beiden schon was einem bevorsteht.
Eine große Einführung über Bosse gab es nicht, aber das war wohl auch nicht nötig, denn die meisten Leute im Saal schienen eingefleischte Bosse-Fans. So startete Bianca Hauda mit einigen Zitaten aus der Presse und ließ Bosse dann darauf reagieren. Dadurch hatte man einen lustigen Einstieg, denn einige Zitate waren wirklich sehr humorvoll. Z.B. war Bosse sehr angetan, als er von einer Zeitung als knuffig bezeichnet wurde.
Danach haben Bosse und Bianca Hauda dann über seine ausgewählten Musikstücke gesprochen. Die meisten Lieder waren von seinem Album Kraniche und nur eins von seinem ganz neuen Album Engtanz. Es war wirklich sehr interessant zu hören, wie er auf die Ideen zu seinen Liedern gekommen ist und dazu erzählte er noch einiges privateres und Anekdoten Drumherum. Und natürlich auch, was ihn dazu angetrieben hat und was so ein bisschen der Plan dahinter ist. Nachdem sie etwas über die Texte gesprochen hatten, hat Bosse natürlich auch diese gesungen. Aber nicht alleine, denn er hatte einen Pianisten und einen Cellisten dabei, die ihn wundervoll begleitet haben. Das war dann der perfekte Moment um einfach mal verträumt aus dem Fenster zu schauen oder einfach mal den Kopf auf die Schulter seines Mannes zu legen. 😉
Im Ganzen stellte er so dann fünf Lieder vor und gab dann auch noch am Ende eine Zugabe.
Obwohl ich wie ihr wahrscheinlich aus meinem Text auch herausgelesen habt kein Fan von Bosse bin, muss ich sagen, dass er ein sehr sympathischer und netter Kerl ist und die Lieder wirklich sehr schön gesungen hat. Die Atmosphäre auf dem Schiff hat sehr gut gepasst zu seinen Songs. Dazu hatten Bianca Hauda und er einen so lockeren und leichten Umgang miteinander, dass man das Gefühl hatte, sie hätten vergessen, dass noch ein Publikum da ist und unterhielten sich einfach zu Hause auf der Couch. Das brachte natürlich einige lustige Geschichten zu Tage und nicht nur die beiden hatten wohl sehr viel Spaß dabei.
Nun ist mein kleiner Text zu Ende und ich muss ehrlich sagen, ich hätte wahrscheinlich nie für mich die Karten besorgt, wenn mein Mann nicht hingewollt hätte. Aber trotzdem war der Abend sehr lustig und unterhaltsam und eine Fahrt auf dem Rhein ist immer eine Lesung wert. 😉