Ich war bei der Lektüre oft sehr zwiegespalten.
Inhalt
Hannah hat Selbstmord begangen. Doch vorher hat sie noch einigen ihrer Mitschülern Kassetten hinterlassen. Nun sind diese bei Clay angekommen. Doch er versteht nicht warum er auf ihrer Liste ist, was hat er getan? Oder vielleicht nicht getan?
Meine Meinung
Das Cover ist okay. Es haut mich jetzt nicht unbedingt um, aber es ist schon irgendwie ein Blickfang.
Mir fällt nicht leicht zu diesem Buch eine Rezension zu schreiben, denn ich bin mir nicht genau sicher, ob mir Hannah sympathisch ist. Sicher, benehmen sich die anderen nicht in Ordnung ihr gegenüber, aber manchmal kam sie mir dann doch etwas überheblich vor. Sie möchte, dass die anderen nachempfinden was sie fühlt und möchte von ihnen darauf angesprochen werden. Aber scheinbar hat sie nur oberflächlichen Kontakt mit vielen und woher soll man sich dann so sehr in eine andere Person hineinversetzen können? Selbst Clay, der Ich-Erzähler, kann erst nachdem er die Kassetten bekommen hat vollkommen verstehen warum sie sich so ihm gegenüber verhalten hat.
Die Kassetten sind eine Abrechnung mit denjenigen, die sie dahin getrieben haben wo sie ist. Und trotzdem ist sie auch kein Engel und benimmt sich nicht immer korrekt. Sollten dann die anderen, denen sie Leid zugefügt hat, genauso handeln wie sie?
Hannah hat es wohl wirklich nicht leicht gehabt, aber leider haben fast immer die Handlungen von anderen Auswirkungen auf ein Leben. Und Suizid ist nunmal keine Lösung. Sie hätte lauter um Hilfe rufen müssen, anstatt alles auf die anderen zu schieben, die nicht erkennen können, was in ihrem Kopf vor sich geht. Manche haben sich wohl nicht so viel (vor allem nichts Böses) bei ihren Handlungen gedacht und sie dafür zu bestrafen, ich weiß nicht.
Wenn man ihren Aufnahmen glauben kann, scheint sie ja die Personen auf ihrer Liste alle total durchschaut zu haben, aber warum macht sie dann einen so heimlichen Weg über die Kassetten? Ich hatte an einigen Stellen das Gefühl, dass es ihr an Selbstwertgefühl nicht so mangelt.
Auf jeden Fall verändern die Kassetten die „Zurückgebliebenen“, denn sie müssen jetzt mit dem Gedanken leben eine Mitschuld zu tragen.
Die Art und Weise in der der Roman verfasst ist, ist wirklich gut gemacht. Einerseits bekommt man zusammen mit Clay mit was Hannah den Jugendlichen auf der Liste zu sagen hat, andererseits ist gut abgetrennt voneinander Clays Geschichte und wie er mit dem gehörten umgeht. Denn er hat scheinbar wirklich keine Ahnung warum er die Kassetten bekommen hat.
Das Ende ist natürlich nicht mehr zu ändern und dementsprechend vorhersehbar. Aber das ist okay, denn mit einer großen Überraschung habe ich auch nicht gerechnet. Aber die Veränderung von Clay finde ich gut beschrieben.
Mein Fazit
Ich weiß wirklich nicht so richtig was ich von dem Buch halten soll. Der Hintergrund des Buches ist schon heftig, aber an einigen Stellen hatte ich einfach das Gefühl, das Hannah „nur“ den einfacheren Weg gewählt hat. Scheute sie die Konfrontation? Man weiß es nicht. Einzig Clay konnte mich an die Geschichte fesseln, denn er macht eine gut erzählte Veränderung durch.
Fakten zum Buch
Autor: Jay Asher
Titel: Tote Mädchen lügen nicht
Originaltitel: Thirteen reasons why
Übersetzung: Knut Krüger
Verlag: cbt
Seitenzahl: 282
ISBN: 978-3-570-30843-1
Preis: 8,99 €
Hey Diana,
ich habe bisher nur „Dein Leuchten“ von Jay Asher gelesen und fand es toll. Allerdings ist die Geschichte auch eine Romanze.
Ich kann mir vorstellen, dass das Thema Suizid und Rache nicht immer nachvollziehbar ist. Es macht nicht wieder gut, sondern eher schlimmer. Ich kann dich da durchaus verstehen.
Was ist die Message des Buches? Anscheinend kommt das nicht so gut rüber wie erwartet.
Liebe Grüße Tina
Hallo,
ja, die Message ist irgendwie nicht so bei mir angekommen. Und ich finde ein Buch mit dem Thema Suizid sollte irgendwie eine Idee dahinter vermitteln. Dafür ist das Thema einfach zu gewichtig finde ich.
Über die Serie zu dem Buch habe ich schon öfter gehört, das es so rüberkommt, als würde der Suizid „verherrlicht“ (mir fällt gerade kein anderes Wort dazu ein). Und das finde ich dann doch sehr schlimm.
So kam es mir im Buch zwar nicht vor, aber was Jay Asher genau sagen möchte, ist mir auch verborgen geblieben.
Liebe Grüße
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