Ein Beitrag der schon länger in meiner Warteschleife steckt und den ich nach einer kleinen Bearbeitung nun mit euch teilen möchte. 😀
Zuallererst würde ich natürlich sagen, man kann ja nie genug Bücher haben. Aber ist das wirklich so? Immerhin gibt es doch so nette Begriffe für das was ich tue (und ihr vielleicht auch).
Da gibt es zum einen die Bibliomanie, die übertriebene Sammel- bzw. Kaufwut. Okay, ich kaufe natürlich nicht so oft Bücher wie ich könnte und wollte, aber trotzdem habe ich immer so häufig neue Bücher im Regal stehen, weil ich einfach wahnsinnig viel Glück habe und ganz viele Rezensionsexemplare bekomme, wobei ich momentan versuche weniger anzufragen und deshalb doch wieder kaufen gehe um neuen Lesestoff zu bekommen. Außerdem stehen auch so schon genug Bücher in meinen Regalen. Aber nun die Frage: Bin ich ein Bibliomane?
Ich denke schon, denn ich sammele einfach unglaublich gerne Bücher, weil es einfach Freude bereitet, sie im Regal stehen zu haben und mein Bücherzimmer liebe ich einfach total. Sitze auch jetzt inmitten meiner Bücher und schreibe diesen Beitrag (Edit: gerade zur Neubearbeitung nicht).
Wenn man allerdings weitergeht, würde ich mich vielleicht doch nicht als Bibliomane bezeichnen, denn diese sammeln ja wirklich alles, auch Zeitungen, Zeitschriften usw. Und das geht dann wirklich zu weit finde ich.
Also gehe ich vielleicht doch mehr in Richtung Bibliophile. Also der Bücherliebhaber bzw. Bücherfreund. Damit kann ich mich dann doch mehr anfreunden. ;D
Denn ich lese die Bücher ja auch nach und nach alle und sammle sie nicht nur um sie ins Regal zu stellen. Und außerdem liebe ich den Geruch eines neuen Buches und blättere gerne in den Seiten herum. Hach, toll! 🙂
Aber ist das dann auch schon eine Art Büchersucht?
Wenn mein Mann was zu sagen hätte, würde er sicherlich mit ja antworten.
Und auch ich mache mir so langsam Gedanken. Denn es ist sehr schwierig für mich die Bücher und Leseproben, die in den zahlreichen Communities oder bei Twitter vorgestellt werden zu ignorieren und so wächst meine Wunschliste ins unermessliche. Gerade jetzt nach der Buchmesse habe ich wieder einige Bücher dieser hinzugefügt.
Dazu kommt, dass ich kaum an Buchhandlungen vorbei gehen kann ohne mal reinzuschauen. Gut, kaufen tue ich nicht immer was, aber wenn da ein Tisch mit Mängelexemplaren steht wage ich doch immer mal einen Blick und meist finde ich auch was. Und wenn es ja nur wenige Euro kostet, warum sollte ich dann ein Wunschbuch dort liegen lassen?
Zudem denke ich immer viel über einen nächsten Kauftermin nach. Ich habe mir ja ein kleines Kaufgebot auferlegt, dass ich pro Monat nur ein Buch kaufe und so fiebere ich dann immer dem Kauftag entgegen oder auch dem Erscheinungstermin eines neues Buches. Ich kann dann kaum an was anderes denken und schaue im Kalender nach wann das genau ist und wann ich dann shoppen gehen kann. Auch mag ich mir nichts anderes mehr wünschen als Bücher. Und das ist doch wirklich schon was viel oder? Naja, ich muss ehrlich zugeben, dass das mit dem Kaufgebot nicht immer klappt, weil ich mir denke, hey, wenn du schon einmal hier bist kannst du ja auch noch dieses und jenes Buch mitnehmen.
Wenn ihr meine SuBventur Updates verfolgt könnt ihr sehen, dass mein SuB leider nur langsam schrumpft und obwohl mir bei meinem letzten Update ein großer Sprung nach unten gelungen ist, so liegt das nur daran, weil ich wieder einmal ein paar meiner Bücher aussortiert habe.
Dann stellt sich vielleicht wirklich heraus wie süchtig ich bin. Denn manchmal finde ich es schon beängstigend, wie sehr Bücher meine Gedanken einnehmen. Aber ohne möchte ich auch nicht sein und so wandert dann auch weiterhin immer ein Buch mit, wenn ich unterwegs bin, auch wenn es dann nur das E-Book ist.
Und obwohl eine Büchersucht nicht so schlimm ist wie eine Drogensucht (ich möchte das hier gar nicht miteinander vergleichen), eine Sucht bleibt eine Sucht und man kann nur glücklich werden, wenn man diese befriedigt.
Ohne Bücher könnte ich garantiert nicht leben und so versuche ich einfach meine Sucht einzudämmen und damit klar zu kommen. Und da Sucht so schlimm klingt, nenne ich es dann doch lieber Leidenschaft und diese unterstützt mein Mann netterweise ein bisschen. Außerdem muss ich ja bei meiner Leidenschaft bleiben, denn immerhin bin ich Patin des Wortes Bücherleidenschaft. 😀
Trotzdem möchte ich mein Leben nicht von Büchern bestimmen lassen und auch wenn ich ein wenig eigen werden kann, wenn die letzten Seiten eines Buches erreicht sind und ich diese unbedingt noch lesen möchte, ich kann auch ohne (oder fast ohne) Buch. Es gibt nämlich auch Tage, an denen ich kaum lese, weil ich einfach mit anderen Dingen beschäftigt bin und der beste Buchablenker ist und bleibt mein Krümel. 😀
Für ihn würde ich meine Leidenschaft immer einschränken. Einschränken deshalb, weil er ja auch irgendwann ins Bett geht und ich dann meiner Sucht frönen kann. 😉
Jetzt aber genug Spaß gemacht, es gibt nämlich diese Krankheitsbilder wirklich und eigentlich sollte ich wohl keine Witze darüber reißen, denn es ist bestimmt ein schmaler Grat zwischen „alles-noch-unter-Kontrolle-haben“ und wirklich krank sein. Und falls ich jemandem mit dem Beitrag zu Nahe getreten bin tut es mir leid.
Aber eine kleine Sucht habe ich bestimmt auch und in meiner abgeschwächten Form kann ich gut damit leben und mir bleibt nur zu sagen, dass ich meine Bücher einfach liebe!
Könnt ihr meine Gedanken nachvollziehen? Oder anders gefragt, wie süchtig seid ihr nach Büchern?
Liebe Grüße
Eure Diana
Hallo Diana ich bin über meine Suche nach „Büchersucht“ auf Deinen Text gestossen. Ich gerate immer wieder mit meinem Partner aneinander, der meine Liebe zu (guten) Büchern nicht verstehen kann. Für ihn braucht es vor allem Platz im Haus und zu viele Regale stören seine Ästhetik (während es für mich sogar sehr angenehm aussieht, wenn Bücherregale bis zur Decke gehen und überall Stapel liegen…). Im Grunde macht es mich aber traurig, dass Du und ich überhaupt über dieses Thema nachdenken müssen. Warum verwenden wir überhaupt den Begriff „Sucht“ für etwas, was doch prinzipiell ausschliesslich positiv ist? Vermutlich werden weder Du… Read more »
Hallo Christine! Ich verstehe was du mit Lesen-Können meinst, zumindest denke ich das. 😉 Aber wenn ich das richtig verstehe, hast du natürlich vollkommen recht, denn Lesen ist eine „Sucht“ die doch eher positiv ist. Mal davon abgesehen, dass es bei mir immer etwas ins Geld geht. Was ich aber auch gerne bezahle, denn gute Bücher sind ihr Geld wert. 😀 Ich finde es schon echt krass, das dein Partner Regale als störend empfindet. Bzw. auch ein bisschen traurig. Auf mich hat das immer eine sehr beruhigende Wirkung und um ehrlich zu sein finde ich es immer sehr schade, wenn… Read more »
Hallo Diana, (hallo Christine), auch bei mir war das Gefühl im Bauch zweigeteilt beim Lesen des Beitrages und auch der Gedanken von Christine im Kommentar. Warum suggerieren eigentlich Personen im Umfeld, die weniger Buchaffin sind, dass wir „nicht normal“ seien mit unserer Liebe und Leidenschaft für Bücher und das geschriebene und gebundene Wort? Habe in meinem realen Leben nur sehr sehr wenige Menschen, die Bücher so mögen wie oder zumindest wenigsens akzeptieren. Selbst mein direktes Umfeld, mein Sohn, der mit mir als Bookie groß geworden ist und es als Kind und noch Teenager Bücher, Mangas etc. geliebt hat, ist inzwischen… Read more »
Du hast sehr recht. Natürlich klingt Sucht direkt negativ, besser ist auf jeden Fall Leidenschaft. 🙂 Eine Sucht wäre es wohl eher, wenn man nur hortet und gar nicht mehr liest. Aber das ist ja bei uns definitiv nicht der Fall. Und auch aussortieren habe ich gelernt (ja, fiel mir zunächst sehr schwer). Ich wäge auch immer mehr ab, ob ich wirklich das Print im Regal stehen haben muss und leihe auch öfter mal in der Bibliothek aus. Manchmal habe ich dann noch nachträglich Bücher gekauft, weil sie mir so gut gefallen haben, aber in den meisten Fällen reicht einmal… Read more »
Das stimmt, wir horten nicht nur, wir lesen alle auch äußerst gerne… 🙂 und stöbern durch unsere Bücher….grins….. Auch ich habe beim Packen meiner Bücherkisten auch schon das eine und andere Buch aussortiert und auch weitergegeben… (aussortieren heißt ja noch lange nicht, dass die Bücher das Haus dann auch schon verlassen haben…lach…ich weiß, dass auch noch ein gepackter Karton steht, der für einen Bücherschrank wäre, ursprünglich wollte ich hier im Ort selber einen Bücherschrank initiieren… aber neben einigen Felsbrocken, die in mein Leben geklatscht sind, trug auch die Pandemie dazu bei, dass der Plan noch nicht realisiert werden konnte.. bin… Read more »
Ja, ich habe auch noch einige aussortierte Bücher bei mir liegen, aber leider habe ich in der Nähe keinen Bücherschrank. Ich muss dann immer warten bis wir mal zum Ikea fahren, aber das kommt leider auch selten vor. Oder ich gebe die Bücher an die Tante von meinem Mann ab, die freut sich auch immer. 😀 Bin dann auch froh, wenn die Bücher ein gutes Zuhause finden. 😉 Am PC habe ich noch BookCollectorz, da gibt es auch eine App zu, aber die gefällt mir nicht so gut und außerdem hatte ich das Gefühl, dass sich beim synchronisieren in der… Read more »
Ich stress mich net mit den aussortierten Büchern…dazu sind mir meine Nerven zu schade…lach… Die finden schon irgendwann auf irgendeine Art und Weise ihren Weg aus meinem Haus in ein neues Zuhause. Vor zwei drei Jahren habe ich mal an Buchtausch-Wanderpaketen mitgemacht.. doch beide kamen ins Stocken…waren verschwunden oder die Paketstelle schickte nicht weiter und war auch nimmer „auskunftsbereit..“ Von den Programmen sagt mir „BookCollectorz“ zwar schon war, war aber nicht bei den Programmen dabei, die ich näher angeschaut hatte. Hatte einige andere …in Deutschland entwickelte … Programme ausprobiert. Hab nochmals ein Programm angefragt und ist auch zwischenzeitlich bei mir… Read more »
Da ich meine Liste nicht ausdrucken möchte, reicht mir eine App. So habe ich meine Liste immer dabei. 🙂
Muss dann nur dran denken, regelmäßig ein Backup zu machen, es wäre ja echt ärgerlich wenn alles durch einen blöden Zufall weg wäre. 😀
Klingt aber jetzt so, als hättest du noch kein ganz festes Programm für dich entdeckt. Hoffe, du findest da noch das passende. 🙂